Landesarbeitsgemeinschaft der Einrichtungen für Frauen- und Geschlechterforschung in Niedersachsen

Bunte Lichtern in der Nacht

dieses für uns alle sehr ungewöhnliche und herausfordernde Jahr neigt sich nun dem Ende zu, und wie üblich wird es Zeit für einen kleinen Rückblick auf das Jahr 2020.

Direkt zum Jahresbeginn konnten wir als Teil der KEG-AG "Gender- und Diversityzertifikate" die 18. Arbeitstagung der "Konferenz der Einrichtungen für Frauen- und Geschlechterstudien im deutschsprachigen Raum (KEG)" eröffnen und die beobachtete Entwicklung von Zertifikatsprogrammen diskutieren. Trotz der im Frühjahr beginnenden Einschränkungen wurde der gemeinsame Austausch zwischen den Einrichtungen weiter aufrechterhalten, jedoch ausschließlich als virtuelle Zusammenkünfte.

Schnell stand für uns fest, dass wir auch unter diesen neuen Bedingungen die Jahrestagung und den Doktorand_innentag Gender Studies realisieren wollen. Um nicht 'einfach' eine Online-Konferenz abzuhalten, wurde ein hybrides Veranstaltungskonzept entworfen: Die Tagungsinhalte wurden bereits im Vorfeld beider Veranstaltungstage erstellt und den Teilnehmenden zur Verfügung gestellt. So konnten wir die zwei Verstaltungstage (12. und 13. November) für intensive Diskussionen nutzen, und den sehr positiven Rückmeldungen zufolge scheint das Konzept voll aufgegangen zu sein. Insbesondere die Jahrestagung wurde genutzt, um inhaltlich wie strukturell über die Entwicklung der niedersächsischen Frauen- und Geschlechterforschung zu diskutieren. Diese Diskussion wurde auf unserer Mitgliederversammlung im Dezember weitergeführt und findet voraussichtlich im Februar einen ersten Abschluss in Form einer gemeinsamen Resolution.

Auch publizistisch war die LAGEN im Jahr 2020 äußerst rege: So konnten wir zum einen unsere Broschüre "Genderkompetenz in Lehre und Forschung" aktualisieren, zum anderen wurden drei Sammelnbände in der L'AGENda Reihe herausgebracht:

  • Judith Conrads und Judith von der Heyde: Bewegte Körper - bewegtes Geschlecht. Interdisziplinäre Perspektiven auf die Konstruktion von Geschlecht im Sport.
  • Julia Hahmann, Ulrike Knobloch, Melanie Kubandt, Anna Orlikowski, Christina Plath: Geschlechterforschung in und zwischen den Disziplinen. Gender in Soziologie, Ökonomie und Bildung
  • Bärbel Miemietz: Digitalisierung, Medizin, Geschlecht. Interdisziplinäre Zugänge

Das Editorial Board, das die Publikationsreihe betreut, hat für das kommende Jahr drei Einreichungsfristen für Abstracts festgelegt. Interessierte können ihre Vorschläge für Monographien und Sammelbände jeweils zum 12. März, 16. Juli oder 12. November per E-Mail an lagen[at]nds-lagen.de einreichen. Weitere Informationen zur Reihe finden Sie hier.

Dieser Rundbrief informiert Sie zudem über neue Publikationen, Neuigkeiten aus der Frauen- und Geschlechterforschung, den Wissenschaftstag 2020 sowie Calls und Ausschreibungen.

Wir freuen uns weiterhin über Ihre Ankündigungen und Neuigkeiten zur Frauen- und Geschlechterforschung.

Ich wünsche Ihnen allen eine erholsame Jahresendzeit und einen guten Start in das Jahr 2021!

Liebe Grüße

Jördis Grabow

Buchcover "Exploring Career Trajectories of Men in the Early Childhood Education and Care Workforce"

Der Sammelband "Exploring Career Trajectories of Men in the Early Childhood an Care Workforce. Why They Leave an Why They Stay" von David L. Brody, Kari Emilsen, Tim Rohrmann und Jo Warin ist kürzlich im Routledge Verlag erschienen. Aus einer internationalen Perspektive und mit Blick auf die Rolle des Geschlechts werden hier die Karriereentscheidungen von Männern im Feld der frühen Bildung betrachtet.

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Buchcover "Pille Macht Diskurs"

Kris Vera Hartmann untersucht in ihrer Monografie "Pille Macht Diskurs. Hormonelle Kontrazeption im (post-)fordistischen Sexualitätsdispositiv" - kürzlich bei Budrich Academic Press erschienen - aus dispositivanalytischer Perspektive historische Diskurse um die Pille in der BRD von 1958 bis 1989.

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Tanja Kubes, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Fachgebiets Gender in MINT und Planung / Feminist Studies in Science, Technology and Society am Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (ZIFG) an der TU Berlin, zu Gast im Studio bei Planet Wissen zum Thema Schönheit.

zum Beitrag

Die Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen hat auf ihrer Webseite eine "Infothek Antifeminismus" angelegt.

"Gerade im Wahljahr 2021 werden wir wahrscheinlich wieder verstärkt mit Angriffen auf Gleichstellung, LSBTIQ und feministische Themen rechnen müssen. Dann sind Argumentationshilfen, Hintergrundmaterial und Tipps gefragt.
Rechtsradikale Bewegungen, Maskulinisten und rechtspopulistische Parteien haben einen gemeinsamen Feind: Den Feminismus. Emanzipierte, selbstbewußte Frauen passen genauso wenig in ihr rückwärtsgewandtes Rollenbild wie Väter, die Erziehungsurlaub nehmen oder die Sorge- und Hausarbeit übernehmen, während ihre Partner*in das Geld verdient. Schwule, Lesben und Trans-Menschen gehören nicht in ihr Weltbild und werden bekämpft. Mit Kampfbegriffen, wie "Gender-Gaga" versuchen Rechtspopulisten den differenzierten Umgang in der Geschlechterfrage lächerlich zu machen. In Kommunalparlamenten bekämpfen sie beispielsweise die gendergerechte Sprache. Antifeministen sind gefährlich: Sie bedrohen Frauen im Netz und in den sogenannten sozialen Medien, drohen antirassistischen Aktivistinnen, mit sexualisierter Gewalt, Moderatorinnen sogar mit Mord. In dieser Infothek finden Sie Broschüren, Artikel, Argumentationshilfen, Handlungsstrategien und Referentinnen zum Thema Antifeminismus.
Die Infothek ist als wachsendes Archiv geplant, deshalb freuen wir uns über die Zuschickung von links zu akuellen Studien, Aktionen, Beratungsangeboten, etc."

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Sharepic der 4GenderStudies-Twitterkampagne

Am 18. Dezember 2020 findet wieder der Wissenschaftstag statt. Unter dem Hashtag #4Genderstudies werden Inhalte der Gender Studies an diesem Tag auf den verschiedenen Social Media-Kanälen geteilt. Im Rahmen den Wissenschaftstags sind außerdem auch Veranstaltungen geplant:

Von #BlackLivesMatter zu Intersectional Black Studies. Struktureller Rassismus und seine Intersektionen, vielschichtige Übersetzungen aus Sicht der deutschsprachigen Gender Studies.

Online-Gespräch zwischen Prof. Dr. Maisha M. Auma und Dr. Céline Barry.

Datum und Ort: 18. Dezember, 12-13 Uhr, Online

weitere Informationen

Roundtable Discussion: #4EuropeanGenderStudies: Politics and Future Strategies

Datum und Ort: 18. Dezember, 14-15:30 Uhr, Online

weitere Informationen

Buchvorstellung: "Antifeminismus. 'Krisen-Diskurse' mit gesellschaftsplatendem Potential?" von Annette Henninger und Ursula Birsl (Hrsg.)

Datum und Ort: 18. Dezember, 14-16 Uhr, Online

weitere Informationen

Zum Aktionstag #4genderstudies 2020 kooperiert GeStik (Universität Köln) mit dem blog interdisziplinäre geschlechterforschung. Zusammen präsentieren sie eine interessante Blogveröffentlichung:

Judith Butler und Dirk Schulz im Gespräch über Wissenschaft, Öffentlichkeit und Wahrheit.

zur Onlineveröffentlichung

Der zweite Teil des Gesprächs "Contesting the Claims of the Anti-Gender Ideology Movements" folgt am Freitag, den 18. Dezember 2020, pünktlich zum Wissenschaftstag.

Call for Papers der Zeitschrift GENDER (Ausgabe 2/22)

Sorgende Männer? Perspektiven der Geschlechterforschung auf Männlichkeit und Care

"Gerade unter der Corona-Pandemie gewinnt die Frage an Brisanz, wer aus welchen Motiven und unter welchen Bedingungen gesellschaftlich notwendige Betreuungs- und Sorgeaufgaben übernimmt. Der Heftschwerpunkt fragt danach, was sich im Care-Sektor und in der häuslichen Sorgearbeit verändert, wenn Männer in höherem Maße Care-Tätigkeiten ausüben und welche Merkmale etwa hinsichtlich Migration, sozialer Klasse oder Alter in Bezug auf Männer als Care-Arbeitende deutlich werden.
Herausgeber_innen sind Simon Bohn, Diana Lengersdorf und Kevin Stützel."

Abstracts können bis zum 24. Januar 2021 eingereicht werden.

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Call for Papers für die 8. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Geschlechterforschung

Gender: Ambivalente Un_Sichtbarkeiten

"Die Tagungsorganisator*innen freuen sich über Einreichungen, die erforschen, in welcher Weise genderspezifische und intersektionale Formen von Un_Sichtbarkeiten produziert werden und wie dies im Zusammenhang von Macht(konstellationen) und Widerständen zu denken ist. Wir erhoffen uns ein möglichst breites Spektrum an Disziplinen wie auch genuin interdisziplinäre Ansätze. Gefragt sind überdies Beiträge, die Möglichkeiten transformativer Strategien zur Entwicklung von Handlungsmacht ausloten, sowie künstlerische Interventionen. Die Jahrestagung will einen Ort des lebendigen Austauschs über sich wandelnde Geschlechterverhältnisse im Kontext miteinander interagierender Machtverhältnisse bieten."

Beiträge in diversen Formaten können bis zum 8. März 2021 eingereicht werden.

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Stellenausschreibung: Projektkoordinator_in im Gleichstellungsbüro der Universität Hildesheim

Im Gleichstellungsbüro ist zum 1. März 2021 eine Stelle als Projektkoordinator_in (m/w/d) (TV-L E 13, 75 %) bis zum 31. August 2025 zu besetzen. Die Stellenbesetzung erfolgt vorbehaltlich der Mittelbewilligung aus dem Professorinnenprogramm III des Bundes und der Länder.

Eine Bewerbung ist bis zum 30. Dezember 2020 möglich.

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Stellenausschreibung: Wissenschaftliche_r Mitarbeiter_in in der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg

Die Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH), sucht zum 01.02.2021 eine_n wissenschaftliche_n Mitarbeiter_n für die Mitarbeit im Teilprojekt A des interdisziplinären Forschungsverbunds "ForuM - Forschung zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland". Die Vergütung erfolgt nach Entgeltgruppe 13 TV-AVH (100%). Die Vollzeitstelle ist bis zum 30.09.2023 befristet.

Eine Bewerbung ist bis zum 5. Januar 2021 möglich.

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Stellenausschreibung: Frauenbeauftragte_r an der UdK Berlin

An der UdK Berlin ist zum 1. März 2021 die Stelle eine_r/s hauptberuflichen Frauenbeauftragten (Vollzeitbeschäftigung, Entgeldgruppe 13 TV-L Berliner Hochschulen, befristet auf vier Jahre) zu besetzen.

Eine Bewerbung ist bis zum 7. Januar 2021 möglich.

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Stellenausschreibung: W2 Professuren an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf

W2-Professur mit der Denomination "Raumentwicklung in Landschaft und Stadt" (Fakultät Landschaftsarchitektur, Campus Weihenstephan)

Die Professur soll die Themengebiete der Raumentwicklung in urbanen und ländlichen Räumen in Lehre und angewandter Forschung vertreten. Die Lehre soll im grundständigen und postgradualen Studien-angebot erfolgen. Eine aktive Gestaltung der angewandten Forschung, die Betreuung von Praktika, Projekt- und Abschlussarbeiten, die Übernahme englischsprachiger Lehrveranstaltungen sowie die Mitarbeit in der Hochschulselbstverwaltung werden vorausgesetzt. Die Übernahme angrenzender Lehrinhalte ist erwünscht.         
Eine Bewerbung ist bis zum 3. Januar 2021 möglich.

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W2-Professur mit der Denomination "Analytische Chemie & Data Science" (Fakultät Bioingenieurwissenschaften, Campus Weihenstephan)

Die Professur vertritt in erster Linie das Fachgebiet der analytischen Chemie in Biowissenschaften. Außerdem soll auch der Bereich "Data Science" in Lehre und angewandter Forschung Anwendung finden. Komplexe naturwissenschaftliche Fragestellungen und computergestützte Methoden sollen so verknüpft werden. Die praxisorientierte Lehre beinhaltet die Grundlagen der Chemie und neben methodischen und theoretischen Ansätzen auch bedeutende aktuelle Entwicklungen, vor allem in der Digitalisierung. Lehrangebote und Mitgestaltung werden in allen Bachelorstudiengängen der Fakultät und auch im Masterbereich erwartet.
Eine Bewerbung ist bis zum 3. Januar 2021 möglich.

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W2-Professur mit der Denomination "Digital Forestry" (Fakultät Wald und Forstwirtschaft, Campus Weihenstephan)

Die Kernaufgabe der Professur besteht darin, die vorhandenen digitalen Werkzeuge in der Forstwirtschaft darzustellen und hinsichtlich der Eignung für den anwendungsorientierten Einsatz zu beurteilen und ggf. weiterzuentwickeln. Die Professur soll dabei integrierend wirken und sich aktiv in das neue Kompetenzzentrum für digitale Agrarwirtschaft (KoDA) einbringen sowie neue Netzwerke innerhalb und außerhalb der Hochschule aufbauen.
Eine Bewerbung ist bis zum 17. Januar 2021 möglich.

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