Porträt Oliver Klaassen

Wissenschaftlicher* Mitarbeiter* am Institut für Kunst und visuelle Kultur an der Carl von Ossietzky (C.v.O.) Universität Oldenburg

Kontakt:

Institut für Kunst und visuelle Kultur
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Ammerländer Heerstraße 114-118
Raum A9 2-206
26129 Oldenburg
Tel.: +49 441 798 2336
E-Mail: o.klaassen[at]uni-oldenburg.de

  • Stipendien (Auswahl): Fulbright-Promotions- & Reisestipendium, Promotionsstipendium, Dr. h.c. Waskönig-Stipendium, PROMOS-Stipendium und Deutschlandstipendium
  • zurzeit: wissenschaftlicher* Mitarbeiter* am Institut für Kunst und visuelle Kultur an der Carl von Ossietzky (C.v.O.) Universität Oldenburg
  • seit 2020: Vorstandsmitglied der Fachgesellschaft Geschlechterstudien
  • seit 2019: Redakteur* bei On_Culture. The Open Journal for the Study of Culture
  • 2019: Gastwissenschaftler* an der Roski School of Art and Design der University of Southern California in Los Angeles in den USA
  • 2018: Archivrecherchen in New York in den USA
  • 2016-17: Sprecher* des Forschungsbereichs 4 Visual and Material Culture Studies am GCSC der JLU Gießen
  • seit 2016: Lehrbeauftragter* an verschiedenen Universitäten (Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, JLU Gießen, Phillips-Universität Marburg und C.v.O. Universität Oldenburg)
  • 2016-2019: Promotionsstipendiat* am International Graduate Center for the Study of Culture (GCSC) der Justus-Liebig-Universität (JLU) Gießen
  • 2015-16: Werkstudent* bei Konzept und Kommunikation – Museumsberatung Dr. Beate Bollmann in Oldenburg
  • 2013-16: Kunstvermittler* am Horst-Janssen-Museum in Oldenburg
  • 2013-2016: wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Materielle Kultur an der C.v.O. Universität Oldenburg
  • 2013-2016: Masterstudium an der C.v.O. Universität Oldenburg und an der University of Wisconsin-Superior in den USA (Kunst- und Medienwissenschaft)
  • 2013: Praktikant* im Leslie-Lohman Museum of Art in New York
  • 2010-13: studentische Hilfskraft am Institut für Materielle Kultur an der C.v.O. Universität Oldenburg
  • 2009-2013: Bachelorstudium an der C.v.O. Universität Oldenburg (Materielle Kultur: Textil und Kunst und Medien)
  • kunst- und medienwissenschaftliche Queer und Gender Studies
  • Theorie und Geschichte der Fotografie
  • kritische Ausstellungs- und Vermittlungspraxis
  • ästhetische Theorien im Zusammenhang mit politischer Philosophie
  • Ethik und Visualität

(1) Herausgeberschaften:


(2) Artikel:


(3) Rezensionen:


  • Promotionsvorhaben

    Radikal-ambigue Politiken queerer Un__Sichtbarkeiten in zeitgenössischer künstlerischer Fotografie
    (Arbeitstitel)

    Wie können queere Bestrebungen in zeitgenössischer künstlerische Fotografie hegemoniale Repräsentationsregime unterwandern und assimilatorische und intelligible Raster der Verstehbarkeit infrage stellen? Meine Doktorarbeit möchte dieser Frage vor dem Hintergrund einer paradoxen politischen Situation auf den Grund gehen, die sich spätestens seit 2000 im Globalen Norden immer weiter zuspitzt: gemeint ist die kommerzielle, kapitalistische und rechtliche Vereinnahmung der LSBT*I*Q+-Kultur bei gleichzeitiger Zunahme des rechtsextremen Nationalismus mit seinen rassistischen, fremdenfeindlichen, homophoben und sexistischen Tendenzen. Folgende vier zeitgenössische künstlerische Fotoserien, die nicht zwangsläufig einen menschlichen Körper zur Identifikation, Dis- oder Gegenidentifikation zu sehen geben, bilden den Ausgangspunkt meines Promotionsvorhabens: (1) Außenfassaden ehemaliger und noch bestehender lesbischer Bars in The Boy Mechanic/Los Angeles (seit 2005) von Kaucyila Brooke; (2) (menschen-)leere Betten in private rooms geschlossener und noch existierender gay bathhouses in In Between Days (Without You) (1998) von Dean Sameshima; (3) US-amerikanische Nationalparks in Climate Vortex Sutra (2014) von David Benjamin Sherry und (4) kameralos erzeugte Lichträume, sogenannte Luminogramme, in Freischwimmer (seit 2001) von Wolfgang Tillmans.

    Ausgehend davon, dass das auf den Fotoserien Zu-Sehen-Gegebene in Abhängigkeit steht zu individuellen und sozialen Kontexten, die Bedeutungen konstituieren und strukturieren, ist der Ausstellungskontext vom besonderen (Erkenntnis-)Interesse: Denn hier hängen die Fotografien räumlich häufig mit anderen Exponaten zusammen, wodurch Mehr- und Uneindeutigkeiten, unlösbare Widersprüche und Ungewissheiten entstehen. Für die Analyse der Fotoserien unter exemplarischer Berücksichtigung ihrer Präsentation in Ausstellungen habe ich Displays aus folgenden Ausstellungskontexten ausgewählt: für The Boy Mechanic/Los Angeles (seit 2005) ein Display aus der Ausstellung Warum etwas zeigen, was man sehen kann? (25.02.-07.05.2006) in der Galerie für Zeitgenössische Kunst in Leipzig; für In Between Days (Without You )(1998) ein Display aus der Ausstellung Art AIDS America (01.12.2016-02.04.2017) in der Alphawood Gallery in Chicago; für Climate Vortex Sutra (2014) ein Displays aus der Ausstellung Climate Vortex Sutra – David Benjamin Sherry (07.09.-31.10.2014) in der Galerie Salon 94 Bowery in New York und für Freischwimmer (seit 2001) eine (Foto-)Installation (2004-09) in der Panorama Bar im Berliner Nachtclub Berghain.

    Da jede Lesart von visuellem Material abhängig ist von Begehren, Gefühlen und Affekten sowie von Sehgewohnheiten, Erwartungen und Vorwissen der Rezipierenden, liegt meinem Promotionsvorhaben ein experimentell-exploratives Untersuchungsdesign mit transdisziplinären, konzeptbasiertem und normkritischem Charakter zugrunde. Folgende Forschungsfrage möchte ich beantworten: Inwiefern intervenieren die Fotografien von Brooke, Sameshima, Sherry und Tillmans und ihre Präsentation in Ausstellungskontexten in normative Diskurse von Sexualität, Geschlecht und Begehren? Für die Beantwortung verschränke ich im Rahmen queerender (Re-)Lektüren zwei Analysestränge miteinander: Zum einen beschäftige ich mich im Rahmen repräsentationskritischer Analysen mit der jeweils spezifischen Weise der Gemachtheit des Zu-Sehen-Gegebenen; zum anderen ergründe ich das antizipative und transformatorische Bewegungen ermöglichende Potenzial psychoanalytischer und phänomenologisch-affektiver (Erfahrungs-)Dimensionen im Rezeptionsprozess. Meine Hypothese ist, dass die Serien zusammen mit ihren Ausstellungspräsentationen ‚radikal-ambigue Politiken queerer Un_Sichtbarkeit(en)‘ (Arbeitsbegriff) hervorbringen, die nach bekannten Mustern nicht abschließend gelöst werden können und stattdessen im Zittern verharren und dadurch letztlich Räume der Unklärbarkeit und des Dazwischen-Seins herstellen, die von Normierungszwängen zu befreien vermögen.

    Die gesamtgesellschaftliche Relevanz der Dissertation liegt im Erforschen ästhetischer Strategien, die Diskriminierungen aufgrund von Geschlecht, Sexualität und Begehren entgegenwirken. In einer engen Verzahnung von Wissenschaft, Kunstkritik und Aktivismus nehme ich die soziale (queere) Produktivität von künstlerischen Fotografien zusammen mit ihren Ausstellungspräsentationen in den Blick und entwickle neue Denkansätze für das Verständnis von Politik und emanzipatorischer Gestaltbarkeit im Feld von Kunst und visueller Kultur.
  • Research Area 4 Visual and Material Culture Studies, GCSC, JLU Gießen
  • Sektion Medien und Gender, Zentrum für Medien und Intermedialität (ZMI), JLU Gießen
  • Research Network in Queer Studies, Decolonial Feminisms and Cultural Transformation (QDFCT), JLU Gießen
  • Netzwerk Gender in der Lehre an hessischen Hochschulen
  • Ulmer Verein – Verband für Kunst- und Kulturwissenschaften e.V.
  • Fachgesellschaft Geschlechterstudien/Gender Studies Association
  • Gesellschaft für Medienwissenschaft
  • Deutsche Gesellschaft für Ästhetik (DGAE)
  • SCHLAU Marburg_Gießen (Bildungs- & Antidiskriminierungsprojekt zu geschlechtlichen Identitäten und sexuellen Orientierungen)