Promotionsstipendiatin Leuphana Universität Lüneburg
Fakultät Nachhaltigkeit, Lehr- und Forschungsgebiet Umweltplanung
Kontakt:
Leuphana Universität Lüneburg
Fakultät Nachhaltigkeit Scharnhorststraße 1
21335 Lüneburg
Raum: C.11.115
Tel.: 04131-6772533
E-Mail: Janina.Dannenberg[at]leuphana.de
Die ökologische Krise und die Krise der Reproduktionsarbeit sind in ihrem Ursprung identisch. Die orthodoxe Wirtschaftstheorie räumt weder der natürlichen- noch der sozialen Reproduktion einen eigenen Platz in ihrem Ökonomieverständnis ein. Beide werden in der Durchlaufwirtschaft als unentgeltliche und unerschöpfliche Ressourcen gehandhabt. Um ein nachhaltiges Wirtschaften im Sinne von Gerechtigkeit zwischen den Generationen, den Menschen an allen Orten der Erde und den Geschlechtern zu ermöglichen, ist eine Wirtschaftstheorie nötig, welche die Dichotomien zwischen Produktion und Reproduktion aufhebt und beide in einer Stoffwirtschaft integriert. Der Ansatz der (Re)Produktivität (u.a. Biesecker/ Hofmeister 2006) bietet einen ersten Schritt in diese Richtung. Im Promotionsprojekt "Landbesitzverhältnisse und die Krise des (Re)Produktiven" werden Trennungslinien und Verbindungen zwischen natürlicher und sozialer Produktivität und Reproduktivität in ihrem Zusammenhang mit Landbesitz untersucht. Schwerpunkt der empirischen Forschung ist der kollektive Landbesitz an einer Ancestral Domain, dem angestammten Land Indigener. Ort der Feldforschung ist Mindanao, Philippinen. Das Promotionsvorhaben beinhaltet eine theoretische Weiterentwicklung des Konzepts der (Re)Produktivität, da es seine empirische Anwendbarkeit in einer Gesellschaft im globalen Süden, welche nicht allein Modernitätszuschreibungen erfährt, sondern auch als traditionell konstruiert wird, überprüft. Die empirischen Ergebnisse tragen dazu bei, die rechtliche und politische Gestaltung von Landbesitz als kollektiven Privatbesitz in Bezug auf ihr Potential für nachhaltige Regionalentwicklung, sowie in ihren geschlechtsbezogenen und ökologischen Auswirkungen zu verstehen.