Theorien – Methodologien – Methoden: Einblicke in das Selbstverständnis und in Forschungsprojekte der Geschlechterstudien / Gender Studies in Niedersachsen

Die Tagung beschäftigt sich mit der Frage,  welchen Stellenwert die Diskussionen über Methodologien und Methoden für das Selbstverständnis der Geschlechterforschung/Gender Studies haben und wie sich diese Debatten historisch entwickelt haben. Darüber hinaus werden anhand ausgewählter Forschungsprojekte konkrete methodologische und methodische Herangehensweisen, bspw. aus den Bereichen der Diskursforschung, der Actor-Network-Theory und der Intersektionalitätsforschung, vorgestellt.


Folgende Fragen werden wir während der Tagung diskutieren:

  • Was ist aus den Zielen und Ansätzen früherer feministischer Forschung, bspw. Sandra  Hardings standpoint theory oder Marie Mies' methodische Postulate der Frauenforschung, geworden? Wie werden Machtverhältnisse in feministischen Forschungsprojekten heute gedacht?
  • Wie können Materialitäten methodisch erfasst werden? Was lässt sich in diesem Zusammenhang über die Potenziale von Diskursforschung, materiellen Feminismen und der Actor-Network-Theory sagen?
  • Auf welche Weise können Theorien der Intersektionalität und Interdependenztheorien für ein Fach – die Literaturwissenschaft – fruchtbar gemacht werden, in dem sie bisher nicht maßgeblich diskutiert wurden? Welche Verknüpfungen dieser Theorien mit narratologischen Ansätzen erweisen sich als besonders produktiv?
  • Welche theoretischen und method(olog)ischen Voraussetzungen, z.B. bezüglich der eigenen Situiertheit in einem heterogenen Forschungsfeld, müssen geklärt werden, um Geschlechterforschung über Geschlechterforschung betreiben zu können?
  • Auf welche Ursachen wird die Unterrepräsentanz von Medizinerinnen in Universitätskliniken zurückgeführt? Wie muss ein Forschungsdesign aussehen, das die geschlechtsspezifischen Berufsverläufe von Medizinerinnen systematisch in den Blick nimmt?