"'Doing Gemeinschaft – Doing Gender': Die Bedeutung von Vergemeinschaftungsprozessen für die Herausbildung vergeschlechtlichter Habitusformen bei Couleurstudentinnen"

Anne Mielke (Georg-August-Universität Göttingen)

Abstract 

Das Milieu der akademischen Studierendenverbindungen ist traditionell männlich dominiert. Frauen waren und sind hierbei ein elementarer Teil dieses Milieus, jedoch nicht als aktive Mitglieder eigener korporationsstudentischer Bünde. Mit akademischen Damenverbindungen etablieren sich innerhalb dieser Männerdomäne mittlerweile – vor allem verstärkt in den letzten 15 Jahren – spezifische Formen weiblicher sozialer Gemeinschaften, in denen Frauen eigene Verbindungen gründen und/oder als Korporationsstudentinnen aktiv werden. Diese Gemeinschaften sind nicht nur Freizeitvereine sondern als Lebensbund konstituierte persönlich-soziale und potentiell auch berufliche Netzwerke.

In meinem Vortrag werde ich zuerst aus soziologischer Gemeinschaftsperspektive Damenverbindungen im Milieu der deutschen Studierendenverbindungen verorten und anschließend tentative Ergebnisse qualitativer Interviews mit Mitgliedern deutscher Damen- und Frauenverbindungen vorstellen. Im Fokus steht dabei einerseits die Bedeutung der Gemeinschaft für das individuelle Mitglied sowie die Spezifika weiblicher Bünde innerhalb des korporationsstudentischen Milieus.