"Living Fieldwork on High Heels multisensorische Annäherung an Hostessen auf Automobilmessen"

Tanja Angela Kubes (Universität Vechta / LMU München)


Abstract 

Der Körper von Messehostessen ist sowohl Gegenstand oberflächlicher als auch tiefgreifender Bearbeitung, Gestaltung und Bedeutungszuschreibung. Dies geschieht in paradigmatischer Weise auf Automobilmessen, bei denen den ausgestellten Fahrzeugen homogen inszenierte junge Frauen zur Seite gestellt werden, deren Aufgabe schlicht darin besteht, "schön zu sein".

Der Hostessenkörper dient hierbei zugleich als Ort kultureller Praxis und als kultureller Wissensträger. Denn nicht nur schreibt sich kulturelles Wissen über Schönheit in den Körper von Hostessen ein, dieses wird auch verleiblicht und durch die Hostessenperformanz nach außen transportiert und vermittelt. Herrschende Schönheitsideale werden dabei gleichermaßen nachgeahmt wie verfestigt.

In meiner Forschung interessiert mich einerseits, wie das für die Hostessentätigkeit nötige oberflächliche und tiefgreifende Schönheits- und Körperwissen angeeignet wird und wie es auf das Körperhandeln und -empfinden zurückwirkt. Andererseits, welche Wechselwirkungen zwischen medialen Repräsentationen und Körperzurichtungen bestehen, welche Machtaspekte in diese gewollte Inszenierung von Schönheit hineinspielen und wie sich die homogenisierende Art der Darstellung auf das Selbst-/Fremdbild von Hostessen auswirkt.

In meinem Vortrag möchte ich darstellen, wie es möglich gemacht werden kann Körpertechniken und Emotionsarbeit von Hostessen multisensorisch zu erforsch