Landesarbeitsgemeinschaft der Einrichtungen für Frauen- und Geschlechterforschung in Niedersachsen

LAGEN RUNDBRIEF – Rundbrief 12/2018

passend zum Jahreswechsel, der das zwölfte Jahr der LAGEN einläutet, sind wir um eine zwölfte Mitgliedseinrichtung gewachsen. Als neueste Einrichtung im LAGEN-Netzwerk begrüßen wir das Gender Netz der Hochschule Hannover. Sprecherin des Netzwerks ist Prof*in Dr*in Götschel (MGM-Professur). Gender in Forschung und Lehre ist an der Hochschule sowohl in den technischen Fächern und der Informatik präsent wie auch an den Fakultäten "Diakonie, Gesundheit und Soziales" sowie "Medien, Information und Design". Darüber hinaus wird auch in Forschungsanträgen auf die Berücksichtigung von Gender- und Diversityaspekten Wert gelegt. Durch das Gender Netz soll Gender noch stärker im Profil der Hochschule Hannover verankert werden. Das Gender Netz vereint all diese Knotenpunkte und ist für alle Gender-Interessierten der Hochschule Hannover offen.

Wir begrüßen das Gender Netz herzlich in der LAGEN und freuen uns auf neuen Perspektiven sowie die zukünftige gemeinsame Arbeit.

Dieser Rundbrief informiert Sie zudem über Interessantes aus der Frauen- und Geschlechterforschung, eine Neuerscheinung, über kommende Veranstaltungen und verschiedene weitere Ankündigungen und Ausschreibungen. Wir freuen uns weiterhin über Ihre Ankündigungen und Neuigkeiten zur Frauen- und Geschlechterforschung!

Die LAGEN wünscht Ihnen ein ruhiges Jahresende, schöne Feiertage und einen guten Start in das Jahr 2019.

Liebe Grüße

Jördis Grabow

Der feministische Weihnachtskalender der Philosophischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen geht in diesem Jahr in die zweite Runde.

"Der Weihnachtskalender besteht aus fünf Türchen. Unter dem Motto: "Divers und feministisch. Wer bin ich?" stellen sich beim Anklicken der jeweiligen Tür Wissenschaftler_innen, Schriftsteller_innen, Künstler_innen oder Filmfiguren vor, die man als Querdenker_innen und im weitesten Sinne als feministisch bezeichnen kann. Sie berichtet aus dem eigenen - im Fall der Filmfiguren fiktiven - Leben. Es soll nun erraten werden, um wen es sich handelt. "Eigentlich" ist es sehr leicht herauszubekommen, wer die jeweiligen Personen sind - jede_r kennt sie, ist ihnen im Laufe des Studiums, der Forschung, im Internet, beim entspannten Lesen, Streamen, Fernsehen und/oder gar im 'realen' Leben schon "begegnet.""

zum feministischen Weihnachtskalender

"Juliette Wedl antwortet auf die Fragen der Süddeutschen Zeitung online, warum es wichtig ist, über Gleichstellung und Gewalt mit Kindern zu sprechen und wie dieses auch in der Grundschule möglich ist. Dass das Hervorheben von Differenzen problematische Effekte hat und dass es mehr als zwei Geschlechter gibt kommt ebenfalls zur Sprache."

Zum Interview in der Süddeutschen Zeitung

"Das Video von der Auftaktveranstaltung der Zukunftsdiskurse mit Keynotes von Prof. Dr. Susanne Völker und Tarik Tesfu ansehen. Der Moderator Tarik Tesfu (u.a. Host bei "Jäger & Sammler") hat in seiner Keynote erklärt, warum Feminismus und Mainstream wunderbar zusammenpassen. Die Soziologin Prof. Dr. Susanne Völker (Universität zu Köln) hat unter der Frage "Wessen Allianzen, wessen Feminismus?" diskutieret, wie wir den Herausforderungen aktueller Ungleichheiten begegnen können. Die anschließende Gesprächsrunde wurde moderiert von Judith Conrads"

Zum Video

Friederike Beier, Lisa Yashodhara Haller, Lea Haneberg (Hg.)

"Wir leben in einer Zeit, in der alle Lebensbereiche vom Kapitalismusdurchdrungen sind. Gegen die Zumutungen der kapitalistischen Verwertungslogik wird das eigene Selbst ständig optimiert und individuelle Lösungsstrategien als Freiheit angepriesen. 'Einfache'Freiheitsversprechen werden nicht zuletzt auch in Teilen des Feminismus dargeboten und klingen umso vielversprechender, je weniger die kapitalistischen Strukturen hinterfragt werden. Gleichzeitig nehmen gesellschaftliche Ungleichheitsverhältnisse zu und es sind nach wie vor Frauen, die einen Großteil der Fürsorge leisten und dadurch von liberalen Freiheitsversprechen ausgeschlossen werden.Vor diesem Hintergrund argumentiert der Sammelband für einen materialistischen Feminismus und damit einhergehend für eine kritische Auseinandersetzung mit ökonomischen, gesellschaftlichen und politischenVerhältnissen und aktuellen Entwicklungen. materializing feminism machtfeministische Ökonomie- und Gesellschaftskritik sichtbar, setzt sich mit ihren Praxen und Gegenstrategien auseinander und lädt zum Weiterdenken ein."

zur Verlagswebseite

"Kindheitsgeschichte(n) ist eine Workshopreihe, die in Kooperation der Universität zu Köln und der Universität Hildesheim ins Leben gerufen wurde. Der Auftakt fand im Oktober 2017 unter dem Titel dezentrierte Perspektiven, de- und rekonstruktive Lesarten an der Universität zu Köln statt.  

Die Workshops richten sich an Forschende im Feld der Erziehungswissenschaft, die im weitesten Sinn historisch zu Kindern und Kindheit arbeiten. Darüber hinaus soll ein Raum für einen interdisziplinären Austausch eröffnet werden. Alle Teilnehmenden eint ihr Interesse an den vielfältigen Lebensbedingungen von Kindern sowie den Prozessen, in denen die soziale Kategorie Kindheit zu unterschiedlichen Zeitpunkten ausgedeutet wird. Mit den Workshops rücken zudem ausdrücklich Fragen nach Kindern und Kindheit in den Mittelpunkt, die nicht von vornherein an Setzungen bürgerlich- moderner Kindheit gebunden sind. Damit können auch solche Kindheiten eingeholt werden, die allzu schnell im wissenschaftlichen Nachdenken in Vergessenheit geraten. Der diesjährige Workshop setzt sich kritisch mit Differenzzuschreibungen, wie beispielsweise nationaler und sozialer Herkunft, Alter und/oder Geschlecht auseinander. Darüber hinaus sollen methodische und theoretische Vorannahmen im Forschen über Kinder und Kindheit reflexiv diskutiert werden. (...)"

Datum und Ort: 25. und 26. Januar 2019, Stiftung Universität Hildesheim

zum Programm 

"Die Ausstellung zeigt einige Schmuckstücke der mehr als 460 Karten fassenden Sammlung historischer Bildpostkarten aus dem späten 19. und beginnenden 20. Jahrhundert am Forschungszentrum Musik und Gender. Dahinter steht die Frage, wie Bildpostkarten heute als musikhistorische Quellen genutzt werden können und was sie uns über die Frauenbilder der Zeit sagen. In ihrer Blütezeit waren sie als Massenmedium Teil der populären Kultur, allgegenwärtig, und von vielen Zeitgenossen gerne genutzt. Dadurch können wir heute Rückschlüsse auf die (musikalische) Alltagskultur, die Popularität einzelner Ensembles oder auf übliche Geschlechterrollen ziehen.(...)"

Die Ausstellung wurde von Lisa Sohm konzipiert und kann zu den Öffnungszeiten des fmg besucht werden.

weitere Informationen

An der Leuphana Universität Lüneburg wird ein Zertifikatskurs für Frauen angeboten.
"Erfreulicherweise können wir kurz vor Weihnachten die frohe Botschaft verbreiten, dass der Zertifikatskurs "Gestärkt in Führung gehen - Frauen in Führungspositionen in der Sozialen Arbeit" im nächsten Jahr ein weiteres Mal angeboten werden kann! Da er im Rahmen des Projekts "KomPädenZ Potenzial", gefördert vom BMBF, nach der Weiterentwicklung ein zweites Mal erprobt wird, werden keine Seminargebühren erhoben. Als akademisches Weiterbildungsangebot zielt der Kurs darauf ab, Frauen mit einem ersten Studienabschluss in den Bereichen Soziale Arbeit, Gesundheits- oder Sozialwissenschaften für Führungspositionen zu begeistern und zu qualifizieren bzw. zu stärken. Vermittelt, erarbeitet und mit weiblichen Führungskräften aus der Praxis diskutiert werden verschiedene Aspekte von LEITUNG bzw. (Personal-)FÜHRUNG in Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit. Neben dem Erwerb bzw. der Stärkung der eigenen Führungskompetenzen stehen ein intensiver (Erfahrungs-)Austausch, Selbstreflexionsprozesse, Netzwerkbildung und eine Theorie-Praxis-Verzahnung im Fokus.

Schwerpunktmäßig werden innerhalb von 6 Monaten im Rahmen einer Blockwoche (Montag 11Uhr - Freitag 15 Uhr als Bildungsurlaubswoche) und drei Kurswochenenden (jeweils Freitag 11Uhr - Sonntagnachmittag) folgende THEMEN behandelt:

  • Gender Mainstreaming und Diversity (Management) als Führungsaufgaben
  • Führungskulturen und -theorien, Management in Organisationen der Sozialwirtschaft
  • Personalauswahl, -bindung und -entwicklung
  • Gelingensbedingungen von Führung

Im Rahmen eines kursbegleitenden PRAXISPROJKETs werden einzelne Inhalte im jeweiligen Arbeitsalltag angewandt und reflektiert. Eine persönliche Potenzial- und Zielanalyse soll zudem Impulse für den individuellen Karriereweg bieten.

In Kooperation mit dem Bildungs- und Tagungszentrum Ostheide (BTO) in Barendorf findet der Kurs in dessen Räumlichkeiten zu folgenden TERMINEN statt:

  • 24.-28. Juni 2019 (Bildungsurlaubswoche): "Gender Mainstreaming und Diversity Management als FÜHRUNGSAUFGABEN"
  • 30. August - 01. September 2019: "FÜHRUNGSKULTUR/-THEORIEN und MANAGEMENT in Organisationen der Sozialen Arbeit"
  • 18.-20. Oktober 2019: "PERSONALauswahl/-entwicklung/-bindung"
  • 29. November - 01. Dezember 2019: "Theorie-Praxis-Transfer (Vorstellung der Praxisprojekte)"

Der Kurs schließt mit einem universitären Zertifikat ab, das auf den berufsbegleitenden Master "Sozialmanagement" anrechenbar ist."

Weitere Informationen:

Webseite

Flyer

Auch in diesem Jahr findet am 18. Dezember 2018 der bundesweite Wissenschaftstag Geschlechterforschung statt. Unter dem Hashtag 4genderstudies werden die "Sozialen Medien" mit diversen Informationen zur Frauen- und Geschlechterforschung gefüllt. Eine bereite Beteiligung in Form von eigenen Beiträgen wie auch dem Teilen von Beiträgen unter dem Hashtag ist ausdrücklich erwünscht.

"Einsetzbar für Lehre und Selbststudium: das erste und bisher einzige Kartenspiel zu Gender und Queer Studies! Auf 39 Wissenskarten werden Schlagwörter, zentrale Werke und Autor_innen, die das Selbstverständnis der Geschlechter- und Queerforschung maßgeblich begründet und beeinflusst haben, zusammengetragen. Alle Themen sind in einem Begleitheft aufbereitet und kontextualisiert.

Wer spricht von "doppelter Vergesellschaftung", wer von "Gender als diskursivem Effekt", wer von "Zwangsheterosexualität"? Wer betrachtet Gender aus einer intersektionalen Perspektive? Die Karten beziehen sich auf Texte von Simone de Beauvoir über Karin Hausen und Audre Lorde bis zu Candace West/Don H. Zimmerman. Dazu gehören unterschiedliche Disziplinen wie Sozialwissenschaft, Philosophie, Sprachwissenschaft, Biologie oder Rechtswissenschaft. Die Karten sind farblich markiert nach Gender Studies, Queer Studies und Werken mit einer intersektionalen Perspektive. In diesem Begleitheft sind alle Werke mit weiterführenden Lektüreempfehlungen versehen, so dass es wie ein Lexikon nutzbar ist. Das Heft enthält außerdem eine Spielanleitung für die Wissenskarten und Vorschläge für alternative Spielvarianten - für Einsteiger_innen und Fortgeschrittene. Wissenskarten und Begleitbuch sind konzipiert und nutzbar für Lehrveranstaltungen, aber auch für die eigenständige Vertiefung von Wissen von Studierenden und deren Selbststudium."

Das Spiel ist beim Barbara Budrich Verlag erwerbbar.

zur Verlagswebseite

Vom 29. bis 30 Juni 2019 findet der Internationale Workshop zum Thema "Gender, Fashion, and Embodiment in Islam" an der Universität Hamburg statt.

"Through their bodies, people ensure or transform representations of identity. This means that it is possible to express to the outside world who one is, and how one wishes to be recognised through the body. As a result, people develop as a product of human modelling. Bodies are subject to performances and shaping, they participate in sports and get tattooed, decorated and dressed, and in the process, are "embodied". Embodied subjects are not only biological entities, but they are bound to social processes. The embodiment of social ideals is connected to self-confidence and one's self-perception. Thus, the body is an interface of internal expressions and needs, as well as of external perceptions. Clothes only become impressive when bodies wear and shape them within spaces. Clothing thus becomes a code of social order.(...)"

Abstracts können bis zum 19. Januar 2019 eingereicht werden.

zum Call for Papers

Die Zeitschrift "Gender. Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft" plant ein Schwerpunktheft zum Thema "Geschlecht, Arbeit, Organisation. Aktuelle Entwicklungen in der Arbeitswelt":

"Aus Sicht der Geschlechterforschung können die gegenwärtigen Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen von Arbeit nur sinnvoll analysiert werden, wenn Geschlecht, Arbeit und Organisation als miteinander verbundene Strukturgeber moderner Gesellschaften und daher in ihrer wechselseitigen Verknüpfung betrachtet werden. Ziel dieses Schwerpunktheftes ist es, zentrale Forschungsfelder und Entwicklungen zu benennen, Diagnosen zu stellen und Ausblicke in die Zukunft zu wagen, um politische, theoretische, methodologische Herausforderungen wie auch innovative Themen und Theorien im Forschungsfeld von Arbeit, Organisation und Geschlecht zu identifizieren."

Abstracts können bis zum 14. Januar 2019 eingereicht werden.

zum Call for Papers

Vom 21. bis 23. Juni 2019 findet an der Philipps-Universität Marburg das Symposium "Elternschaft und Gender Trouble" statt. Die Veranstaltung wird vom Zentrum für Gender Studies & feministische Zukunftsforschung und dem Forschungsprojekt REVERSE in Kooperation ausgerichtet.

"Die Tagung "Elternschaft und Gender Trouble" schließt thematisch an die Tagung "Mutterschaft zwischen Konstruktion und Erfahrung" an, die 2016 in Marburg stattgefunden hat. Ziel ist, die Perspektiven auf Mutterschaft mit Konzepten von Vaterschaft und der Vielfalt von Familienformen - welche im Feld der Familienforschung bisher weitestgehend getrennt erforscht werden - in einen Dialog zu bringen. Da Mutterschaft, Vaterschaft und Elternschaft viele unterschiedliche Analyseebenen durchdringen, werden die Beiträge der Tagung sowohl gesellschaftliche und sozioökonomische Rahmenbedingungen als auch psychosoziale und geschlechtsspezifische Wirkfaktoren in den Blick nehmen. Ziel ist es, sich über eine Bestandstandaufnahme der Vielfältigkeit und Widersprüchlichkeit dafür einzusetzen, normative Wertungen zu überwinden und das (gesellschafts-)kritische Potential von Mutterschaft wie Elternschaft zu markieren. Tradierte Konzepte von Weiblichkeit und Männlichkeit in Bezug auf Elternschaft, die auch teilweise in wissenschaftlichen Auseinandersetzungen fortgeschrieben werden, sollen hierbei kritisch befragt werden."

Beitragseinreichungen sind noch bis zum 30. Januar 2019 möglich.

zum Call for Beiträge

"Die nächste Arbeitstagung der "Konferenz der Einrichtungen für Frauen- und Geschlechterstudien im deutschsprachigen Raum (KEG)" bietet wieder die Gelegenheit, inhaltlich und hochschulpolitisch brisante Entwicklungen in den Gender Studies mit Fachkolleg_innen zu erörtern. Wichtiges Grundanliegen der KEG ist der qualifizierte Erfahrungsaustausch zwischen den institutionalisierten Einrichtungen im deutschsprachigen Raum wie auch der Dialog mit außeruniversitären feministischen Projekten. Der Erfahrungsaustausch soll zur diagnostischen Sicht auf Potentiale und Herausforderungen der Hochschul- und Universitätsentwicklungen verhelfen und dazu beitragen, Formen und Strategien der Institutionalisierung zu reflektieren und weiter voran zu treiben. Ausgewählte Themen werden in Arbeitsgruppen diskutiert. (...)"

Eine Einreichung ist bis zum 31. Januar 2019 möglich.

zum Call for Papers