Landesarbeitsgemeinschaft der Einrichtungen für Frauen- und Geschlechterforschung in Niedersachsen

wie bereits angekündigt werden wir den Doktorand_innentag sowie die LAGEN_Jahrestagung 2023 gemeinsam mit dem Forschungszentrum Musik und Gender (HMTMH), dem Gender Netz (Hochschule Hannover) und dem Kompetenzzentrum für geschlechtersensible Medizin (MHH) in der Landeshauptstadt ausrichten.

Ebenso so sehr wie darüber, freuen wir uns, Ihnen nun auch die ersten Details mitteilen zu können:

Der Doktorand_innentag wird am 23. November 2023 in Präsenz an der Hochschule Hannover stattfinden.

Der Call für Poster und Vorträge ist ab sofort geöffnet.

Es sind Vorträge und Poster-Präsentationen vorgesehen, auf die sich Doktorand_innen bewerben können, die an niedersächsischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen im Bereich der Geschlechterforschung/Gender Studies promovieren. Die Teilnahme ist Doktorand_innen und Studierenden aller Fachrichtungen möglich. Die eingereichten Beiträge sollen eine geschlechtertheoretische Fragestellung fokussieren. Zudem können Masterstudierende ihre Abschlussarbeiten in einem wissenschaftlichen Poster vorstellen.

Bewerbungsschluss für Vorträge und Poster-Präsentationen ist der 1. August 2023.

zum Call for Papers

Wir freuen uns sehr auf Ihre spannenden Einreichungen!

Bei Rückfragen wenden Sie sich gerne an die LAGEN-Geschäftsstelle unter lagen@nds-lagen.de

Dieser Rundbrief informiert Sie zudem über neue Publikationen, Neuigkeiten aus der Frauen- und Geschlechterforschung sowie Calls und Ausschreibungen. Wir freuen uns weiterhin über Ihre Ankündigungen und Neuigkeiten zur Frauen- und Geschlechterforschung.

Herzliche Grüße aus der LAGEN

Andrea D. Bührmann (Sprecherin der LAGEN) und Corinna Onnen (stellv. Sprecherin der LAGEN)

für die Geschäftsstelle der LAGEN:

Lisa Kalkowski (Koordinatorin), Stina Mentzing und Kira Vörtmann

Zitat des Orga-Teams - Daniela Heitzmann, Elena Futter-Buck, Pia Garske, Silke Meinhardt

"Wir freuen uns, dass wir mit Euch und Ihnen die neue Podcast-Miniserie "Die gerechte Hochschule. Visionen einer guten und diversen Wissenschaft" teilen können!

Wie sieht eine gerechte Hochschule aus? Wie wollen wir lernen, forschen und arbeiten? Was braucht eine Hochschule, um ein ansprechender Ort für Studierende, Wissenschaftler*innen und Beschäftigte mit unterschiedlichen Biografien und Erfahrungen zu sein? Wie lässt sich eine faire und demokratische Hochschule ohne Diskriminierung denken? Und wie können Hochschulen eine emanzipatorische Wissensvermittlung und Wissensproduktion ermöglichen?

Entlang dieser Fragen haben wir im November 2022 mit drei Expert*innen über ihre Visionen für eine gerechte Hochschule gesprochen:

1. Eine Frage der Existenz. Utopie einer Hochschule ohne Behinderung mit Dr. Nicole Viktoria Przytulla (Deutsches Institut für Menschenrechte)
2. "Uni, öffne Dich!" - Denkanstöße für eine demokratische Hochschule mit Ayla Satilmis (Universität Bremen)
3. The Good University mit Prof. Raewyn Connell (University of Sydney, in englischer Sprache)

Alle Episoden stehen als Audiodatei mit Transkription auf der Webseite www.uni-goettingen.de/diversity-vortragsreihe zur Verfügung. Sie behandeln aus verschiedenen Perspektiven und unter Einbezug verschiedener Diversitätsdimensionen Geschichte, Gegenwart und mögliche Zukünfte der Universität.

Die Podcast-Miniserie ist ein Kooperationsprojekt der Stabsstelle Chancengleichheit und Diversität, des Instituts für Diversitätsforschung und des Studienfachs Geschlechterforschung der Universität Göttingen, des Thüringer Kompetenznetzwerks Gleichstellung und des Gleichstellungsbüros der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Sie bildet zugleich den Abschluss der zehnjährigen Veranstaltungsreihe "Alle gleich anders?! Diversity in Theorie und Praxis" an der Universität Göttingen, die aus zentralen Studienqualitätsmitteln (SQM) gefördert wurde.

Wir freuen uns, wenn der Podcast an Studierende, Mitarbeitende und Interessierte weitergeleitet wird sowie als Anregung für Diskussionen dient!"

Das GENDERnet der Hochschule Emden/Leer feiert ihr 5 jähriges Bestehen!

Die LAGEN bedankt sich für die schöne Zusammenarbeit und freut sich auf viele spannende Projekte die noch kommen.

Zitat aus dem GENDERnet:

"In ihrem Jubiläumsjahr "50 Jahre Hochschule in Ostfriesland" gibt es an der Hochschule Emden/Leer auch im Bereich der Gleichstellungsarbeit etwas Besonderes zu feiern: Vor fünf Jahren wurde dort das GENDERnet gegründet. Dahinter verbirgt sich ein interdisziplinärer Zusammenschluss interessierter Lehrender, Forschender, wissenschaftlich Mitarbeitender und Studierender, die sich für Themen rund um "Gender in Lehre und Forschung" interessieren. [...]"

mehr zum Jubiläum

Herausgeber*Innen: Merle Dyroff, Sabine Maier, Marlene Pardeller, Alex Wischnewski

"In Deutschland werden zunehmend die Begriffe Femizid oder Feminizid benutzt, um auf strukturelle Ursachen von Tötungsdelikten an cis und trans Frauen zu verweisen. In Lateinamerika haben jedoch schon in den frühen 2000er Jahren zivilgesellschaftliche Gruppen und feministische Wissenschaftler*innen sich genauer mit Erscheinungsformen, Ausmaßen, Ursachen und Kontexten von Feminiziden auseinandergesetzt und politische Antworten gesucht. In der deutschsprachigen Diskussion wird diese umfassende Literatur bisher jedoch kaum rezipiert, u.a. aufgrund von Sprachbarrieren. In diesem Band machen wir nun eine Auswahl an auf Deutsch übersetzten Texten zugänglich, die von oft zitierten Standardwerken zum Feminizid-Begriff bis hin zu aktuelleren Debatten reichen."

zur Publikation

Zitat der Redaktion:

"GAMSzine is the biannual and bilingual (English/German) magazine of the Department of Gender and Media Studies for the South Asian Region (GAMS) at HU Berlin.

GAMSzine comprises excerpts from newly published works or student theses that look at various intersections of Gender and Media Studies, very often with a regional focus on South Asia but also beyond.

The magazine introduces new GAMS team members as well as visiting scholars at the department, and presents their current research activities.

We are particularly proud to provide space for young researchers to write about their innovative projects."

Read the full issue here

Referent*in: Namupa Shivute

Vortrag und Diskussion:

In Kooperation mit dem Stadtlabor - Wege zur kolonialkritischen Stadt, der Vernetzung Göttingen Postkolonial, dem Entwicklungspolitischen Informationszentrum Göttingen und dem Queeren Zentrum Göttingen Namupa Shivute geht zunächst auf den Siedlerkolonialismus im heutigen Namibia ein, der eng mit dem Genozid an den Ovaherero- und NamaBevölkerungen 1904-1908 verwoben ist. Der Blick wird dann erweitert um Folgen für Menschen, die von den Kolonisator*innen als Frauen bzw. „nicht- (cis)heteronormativ“ kategorisiert worden sind. Denn mit der Verbreitung des Christentums wurden europäische Gesetze, Bildung und Ordnungen eingeführt, die indigene soziale und ökonomische Strukturen nicht anerkannten, zerstörten, kriminalisierten oder vergessen machten.  

Datum und Ort: 06. Juli 2023, 19:00 Uhr, Stadtlabor (unter der alten Univ.-Mensa), Wilhelmsplatz 3, 37073 Göttingen

Anmeldung hier

Stellenausschreibungen im Bereich der Gender Studies an der TU Braunschweig

Qualifikationsstelle bei der Juniorprofessur Gender.Ing am Institut für Bauklimatik und Energie der Architektur zum 1. September 2023 (Vollzeit oder Teilzeit nach Absprache - befristet auf zunächst 3 Jahre).

zur Stellenausschreibung

WiMi-Stelle für die Forschungsgruppe "Stadterweiterung in Zeiten der Reurbanisierung - Neue Suburbanität?!" zum 1. September 2023 im DFG-Forschungsprojekt "Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Sorgearbeit in neuen Stadtrandquartieren" bei der Juniorprofessur Gender.Ing am Institut für Bauklimatik und Energie der Architektur zum 1. September 2023 (Vollzeit oder Teilzeit nach Absprache - 4 Jahre)

zur Stellenausschreibung

Eine Bewerbung ist jeweils bis zum 30. Juni 2023 möglich.

Stellenausschreibung: Wissenschaftliche Mitarbeiterin / wissenschaftlicher Mitarbeiter (d/m/w) im Bereich Erziehungswissenschaft an der Europa-Universität Flensburg

"An der Europa-Universität Flensburg in der Fakultät III ist eine Stelle alswissenschaftliche Mitarbeiterin / wissenschaftlicher Mitarbeiter (d/m/w) im Bereich Erziehungswissenschaftim Rahmen des Projektes "Gender 3.0 in der Schule: Herausforderungen und Handlungsbedarfe im Bereich Lehrkräfteausbildung zur Anerkennung von Geschlechter-Diversität unter besonderer Berücksichtigung des Personenstands divers" befristet bis zum 30.04.2026 zu besetzen.

Gerne unterstützen wir ein Qualifikationsvorhaben (Habilitation oder weit vorangeschrittene Promotion) parallel zu dieser Stelle."

Eine Bewerbung ist bis zum 12. Juli 2023 möglich.

zur Stellenausschreibung

Call for Papers: Special Issue "Gender, Queerness und soziale Arbeit - Neuere Debatten zu Zusammenhängen von Sexualität(en), Macht und Herrschaft"

Österreichisches Jahrbuch für Soziale Arbeit - Ausgabe No. 7, 2025

"Das Österreichische Jahrbuch für Soziale Arbeit (ÖJS) lädt ein, Interessensbekundungen für die Ausgabe 2025 einzureichen. Wir freuen uns über Abstracts für (a) allgemeine Beiträge und (b) für Beiträge zum Schwerpunkt der Ausgabe. Außerdem nehmen wir gerne Vorschläge für (c) Buchbesprechungen entgegen. Publikationssprachen sind Deutsch und Englisch. Das Jahrbuch ist ein echtes Open Access Journal mit internationalem double-blind Peer Review Standard. Vollen Zugang zu der Open Access Publikation der bisher erschienenen Ausgaben des ÖJS erhalten Sie auf unserer Redaktionsseite und auf der Seite des Journals beim Beltz Juventa Verlag.

Schwerpunkt: Gender, Queerness und Soziale Arbeit - Neuere Debatten zu Zusammenhängen von Sexualität(en), Macht und Herrschaft

In der Sozialen Arbeit zeigt sich ein uneinheitliches Bild bezüglich der Frage nach Geschlecht und Queerness. Dieses kann wie folgt skizziert werden: Erstens haben in letzter Zeit theoretische Perspektiven an Bedeutung gewonnen, die eine erneute Essentialisierung von Geschlecht und Sexualität in einer binären und dichotomen heteronormativen Geschlechterordnung problematisieren. Zweitens sind verschiedene sozio-kulturelle Unterstützungsangebote rund um pluralisierte "Sexualitäten" sowie sexuelle und geschlechtliche Selbstbestimmung entstanden. Hierzu gehören bspw. spezifische Wohnprojekte für queere Senior:innen oder Weiterbildungsangebote für Fachpersonal, um für queere Lebensrealitäten zu sensibilisieren. Auch Beratungsstellen für trans-, intergeschlechtliche und nicht-binäre Menschen nehmen zu, ringen jedoch kontinuierlich um (Weiter-)Finanzierung. Die Frauen-sowie die LGBTQI*-Bewegungen haben eine "grundlegende[.] Veränderung von Wissen und Handlungsstrategien in der Sozialen Arbeit" (Ehlert 2017, 217) bewirkt. Gleichzeitig sind sexistische, queer- und transfeindliche Handlungen und Praktiken im Feld der Sozialen Arbeit sichtbarer und sagbarer geworden (Kasten/von Bose/Kalender 2022, 15).

Allerdings scheinen, drittens, heteronormative Vorstellungen nach wie vor universelle Gültigkeit zu beanspruchen, trotz zunehmender gesellschaftlicher Awareness für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt. Das betrifft zum einen die Wahrnehmung von außerhalb der heterosexuellen und/oder zweigeschlechtlichen Norm stehenden Adressat:innengruppen als "das Andere". Zum anderen betrifft dies den mitunter unbewussten Bezug auf "starre[...] Rollen und Identitätserwartungen, die einschränkend auf uns selbst und ausschließend auf andere wirken, wenn sie nicht reflektiert und hinterfragt werden" (Nagy 2016, 57). In der Kinder- und Jugendhilfe zeigt sich dies bspw. in der Adressierung von Müttern bzgl. Erziehungsverantwortung und -versagen. Auch der Bezug auf die eigene heterosexuelle Kleinfamilie als Maßstab gelungener Lebensführung dokumentiert die unbewusste Reproduktion von Geschlechter- und Sexualitätsnormen. Darüber hinaus findet in therapeutischen, psychiatrischen oder pflegerischen Einrichtungen nach wie vor eine Tabuisierung "rund um das Sexuelle" statt, trotz sichtbarer Bemühungen um sexualpädagogische Aufklärung.

Der vorliegende Call for Papers zu dem Schwerpunktheft "Gender, Queerness und Soziale Arbeit - Neuere Debatten zu Zusammenhängen von Sexualität(en), Macht und Herrschaft" lädt die breite Fachöffentlichkeit zu theorieorientierten oder empirischen Beiträgen ein, die diese skizzierten Befunde erweitern und vertiefen. Auch Beiträge mit forschungsethischen oder methodischmethodologischen Überlegungen - ebenso wie Beiträge, die historische oder gegenwärtige Anwendungsbeispiele in verschiedenen Feldern der Sozialen Arbeit reflektieren - sind für uns von Interesse. Darüber hinaus freuen wir uns über Beiträge, die weitere Fragestellungen rund um Geschlecht, Queerness - auch in ihren jeweiligen Verschränkungen mit anderen Differenzkategorien - und Soziale Arbeit mit einem Schwerpunkt auf Sexualitäten fokussieren.

Deadline für die Einreichung der Abstracts - gerne auch in englischer Sprache - (3.000 bis 4.000 Zeichen) ist der 13.07.2023."

zum ganzen Call

Call for Papers: Feministische Studien Heft 2/2024: Diverse Geschlechtlichkeiten

Herausgeber*innen des Heftes sind Aline Oloff, Birgitt Riegraf und Jenny Schrödl

"Die westlich-hegemoniale heteronormativ verfasste Zweigeschlechterordnung scheint unter Legitimationsdruck zu geraten. Geschlechtlichkeit lässt sich nicht mehr ohne weiteres und ausschließlich als entweder weiblich oder männlich beschreiben und die Begriffe selbst werden erklärungsbedürftig; Reichweite und Deutung von ‚Weiblichkeit‘ und ‚Männlichkeit‘ sind weiter und offener denn je. (Selbst-)Bezeichnungen wie non-binär, genderqueer, genderfluid, aber auch trans und inter* als Selbstidentifikationen, weisen geschlechtliche Existenzweisen aus, die u.a. durch Rechtsprechung und Gesetzgebung und damit verbunden durch öffentliche Verwaltung, Institutionen und Bildungseinrichtungen zumindest in Teilen gesellschaftlich intelligibel werden (BVerfG 2017; SelbstbestimmungsG erwartet in 2023). Die Infragestellung der Zweigeschlechtlichkeit zeigt sich verstärkt auch in künstlerischen und popkulturellen gesellschaftlichen Bereichen. In Serien wie „Orange ist the new black“ (2013-2019) oder „Pose“ (2018-2021), in Filmen wie „Disclosure: Trans Lives on Screen“ (R: Sam Feder, 2020) oder „Oskars Kleid“ (R: Hüseyin Tabak, 2022), in Büchern wie „Blutbuch“ (Kim de L’Horizon, 2022) oder „Warum die Zukunft nicht binär ist“ (Lydia Meyer, 2023) oder in Performances wie „Di_ver*se. Ein Stück über die Vielfalt Mensch“ (R: dieheroldfliri, 2018) lassen sich zumeist affirmative Beschäftigungen mit unterschiedlichen Geschlechtern und vielfältigen Geschlechtsidentitäten jenseits des binären Schemas beobachten. Auch in sozialen Medien und Subkulturen vernetzen sich trans, inter*, nicht-binäre, genderfluide, agender u.v.a. Personen miteinander und tauschen sich aus. Diese Weitung und Öffnung von Geschlechtlichkeit und Geschlechterinszenierungen in queeren Subkulturen, linkem Aktivismus und Künsten sind keineswegs allein auf die Gegenwart bezogen, sondern stehen in einer langen Tradition. So wehrten sich Aktivist*innen im Laufe des 20. Jahrhunderts gegen etablierte und vorherrschende, vorwiegend negativ besetzte medizinische und pathologisierende Bilder von Trans-, Inter*-, Nicht-binärerGeschlechtlichkeit, sie kritisierten und revidierten diese und ersetzten sie teilweise durch neue Vorstellungen und Realitäten.

Die gewonnene Intelligibilität von multiplen Geschlechtlichkeiten bedeutet jedoch nicht zwangsläufig positive Anerkennung. Im Gegenteil, die Dynamik in der Geschlechterordnung polarisiert und ruft Gegen- und Abwehrreaktionen hervor, wie beispielsweise die offensiven Inszenierungen traditioneller respektive toxischer Männlichkeit (u.a. INCELS) oder konservativer Weiblichkeit (u.a. #tradwifes; Darling Academy) in sozialen Medien (aber nicht nur dort) zeigen. Die Debatten um Geschlechtsidentität(en) und Lebensweisen werden mit zunehmender verbaler Radikalität geführt. Proportional zur Sichtbarkeit alternativer Geschlechtlichkeiten wachsen Verachtung und Gewalt. Frauen-, Homo- und Transfeindlichkeit sowie Gewalt gegen Frauen, Lesben, Schwule, queeren und trans-Personen sind nach wie vor an der Tagesordnung, wobei die Vulnerabilität und Betroffenheit von individueller wie struktureller Gewalt intersektional höchst unterschiedlich verteilt ist.

Wir möchten die skizzierte Dynamik in der Geschlechterordnung zum Anlass nehmen, um folgende Fragen zu stellen: Was sagt die feministisch orientierte Geschlechterforschung zur Diversifizierung von Geschlecht? Wie lassen sich aktuelle Entwicklungen als Phänomene geschlechtertheoretisch einordnen? Wie fordern nicht-binäre Diskurse und Praktiken die Kategorien der feministischen Geschlechterforschung heraus? Wie weit reichen diese? In welchen Kontexten, Räumen und Räumlichkeiten finden diese Infragestellungen statt? Welche empirischen Fragestellungen werden durch die Diversifizierung von Geschlecht aufgeworfen und was ist der Wissensstand dazu? Was bedeuten die derzeitige scheinbare Verflüssigung von Gender und die Aushandlungen um Geschlechtsidentität und Selbstbestimmung für emanzipatorische feministische Selbstverständnisse? Wie ist die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen – im Sinne des gleichzeitigen Bestehens alternativer und traditioneller Geschlechtlichkeiten – historisch, analytisch, theoretisch zu erfassen und zu bewerten? Schließlich möchten wir unsere Ausgangshypothese selbst zur Diskussion stellen: Gerät die Zweigeschlechterordnung gegenwärtig tatsächlich unter Legitimationsdruck, wie wir eingangs festgestellt haben?"

Deadline für Abstracts ist der 15. August 2023

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