Landesarbeitsgemeinschaft der Einrichtungen für Frauen- und Geschlechterforschung in Niedersachsen

in diesem Monat möchten wir Sie und Euch auf eine weitere Partizipationsmöglichkeit im Rahmen der LAGEN'da, der Publikationsreihe der LAGEN, aufmerksam machen.

Hervorgegangen aus dem LAGEN Doktorannd_innentag 2022 arbeiten Thomas Kronschläger (TU Braunschweig), Ninja Christine Rickwärtz (Universität Vechta), Anna Theresa Roth (Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover), Pia Schlechter (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg) als Herausgeber_innenteam an der Veröffentlichung eines Sammelbandes zum Thema Doing Knowledge - Hervorbringung von Genderwissen im Kontext Hochschule.

Der Band wird voraussichtlich 2024 in der LAGEN'da-Reihe erscheinen.

Mit dem Ziel, insbesondere den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern, richtete sich auch der erste Call for Papers primär an diese Gruppe. Während derzeit die Einreichungen gesichtet werden, möchten wir Ihnen und Euch eine weitere Möglichkeit für die Mitgestaltung des Bandes vorstellen:

Bis zum 15. Juni 2023 können auch Studierende Beiträge beispielsweise in Form von Erfahrungsberichten, Erzählungen aus der hochschulpolitischen Arbeit, Lehrveranstaltungen oder dem Studium allgemein einreichen. Diese studentischen Stimmen sollen gemeinsam mit den anderen Beiträgen im Sammelband veröffentlicht werden.

Das Herausgeber_innenteam freut sich auf Ihre und Eure spannenden Texte!

zum Call for Voices

zum Call for Papers

Dieser Rundbrief informiert Sie zudem über neue Publikationen, Neuigkeiten aus der Frauen- und Geschlechterforschung sowie Calls und Ausschreibungen.

Wir freuen uns weiterhin über Ihre Ankündigungen und Neuigkeiten zur Frauen- und Geschlechterforschung.

Herzliche Grüße aus der LAGEN 

Andrea D. Bührmann (Sprecherin der LAGEN) und Corinna Onnen (stellv. Sprecherin der LAGEN)

für die Geschäftsstelle der LAGEN:

Lisa Kalkowski (Koordinatorin), Stina Mentzing und Kira Vörtmann

Zitat der GENDER-Redaktion

"Liebe Kolleg*innen, Autor*innen und Leser*innen der Zeitschrift GENDER,

die neue GENDER ist da! Wir freuen uns diesmal besonders, Ihnen mitteilen zu können, dass die Zeitschrift ab der aktuellen Ausgabe (1/2023 "Digitale Transformation und Gender Bias") im sofortigen Open Access erscheint.

Von 2023 bis zunächst 2025 sind die Ausgaben unter den Bedingungen einer Creative Commons Lizenz 4.0 International (CC BY 4.0) frei nutzbar und die Beiträge sind als PDF kostenlos abrufbar auf der Website des Verlags Barbara Budrich: https://www.budrich-journals.de/index.php/gender/issue/view/3165

Durch unsere Beteiligung an dem Projekt KOALA ("Konsortiale Open-Access-Lösungen aufbauen") und den Einsatz von Autor*innen und Beirät*innen ist es gelungen, eine Gruppe von ca. 80 Konsortialpartnerinnen (https://projects.tib.eu/koala/konsorten) zur Finanzierung des Open Access zu gewinnen. Die Unterstützer*innen ermöglichen für die GENDER und andere Zeitschriften in einem Pilotportfolio "KOALA Sozialwissenschaften" eine weltweite digitale Bereitstellung ohne Kosten für Autor*innen oder Leser*innen.

Weiterhin besteht darüber hinaus die Möglichkeit, die Zeitschrift als Print-Exemplar zu erwerben oder zu abonnieren. Damit können wir Ihnen gleichbleibende Qualität sowohl in digitaler Form als auch in der gewohnten Druckfassung bieten.

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung und viel Spaß beim Lesen!

Ihre GENDER-Redaktion"

Die eigenen Stärken und Interessen ausloten sowie Vorurteile bei der Berufswahl kritisch hinterfragen - darum geht es in dem Projekt Be oK der Zentralstelle der Landesfrauenbeauftragten (ZGF) in Bremen. Be oK ist ein Projekt für Schüler*innen der Jahrgangsstufen 6 und 7. Im Rahmen einer Projektwoche erkunden sie spielerisch und interaktiv ihre Interessen, Neigungen und Fähigkeiten in Bezug auf Berufsfelder und die eigene Lebensgestaltung - und setzen sich dabei auch mit Geschlechterklischees und ihrem Einfluss auseinander. Ein YouTube-Video bietet erste Einblicke in eine solche Projektwoche.

Weitere Informationen 

 

"Das Margherita-von-Brentano-Zentrum verwaltet die oben genauer bezeichnete Datensammlung, die alle Professuren mit Voll- oder Teildenomination Geschlechterforschung im deutschsprachigen Raum fasst. Ziel der Datensammlung ist es, einen Überblick über die Zahl der Professuren zu schaffen und eine bessere Vernetzung zu ermöglichen.

Dafür suchen wir kontinuierlich nach neu geschaffenen Professuren im Bereich der Geschlechterforschung. Wir würden Sie deshalb sehr herzlich bitten, uns über die neuen Professuren an ihrer Universität/Hochschule zu informieren bzw. aufmerksam machen. Relevant sind dabei alle Professuren mit der Voll- oder Teilnomination Gender und/oder Diversity. Sobald Sie uns über eine Professur in Kenntnis setzen, kontaktieren wir die Person direkt und organisieren das weitere Vorgehen."

zur Datensammlung

"Für eine (geschlechter-)gerechte Welt brauchen wir mutige Ideen mit intersektionaler Perspektive und entschlossene Schritte. Bisher verlaufen die Fortschritte viel zu langsam. Sie haben im Vorwege darüber abgestimmt, welche vier Utopien wir in unserer Konferenz vertiefen wollen.

Lassen Sie uns gemeinsam couragierte feministische Utopien (1) schaffen und uns an die Umsetzung machen. Für wirkliche Veränderungen reicht es nicht, die Symptome einer ungerechten Welt zu bekämpfen. Gemeinsam können wir eine gerechte Zukunft für alle verwirklichen.

Bitte melden Sie sich bis zum 29. Mai 2023 an (Kinderbetreuung muss bitte bereits bis zum 22. Mai angemeldet werden). Teilen Sie die Einladung gern, wir freuen uns darauf, möglichst viele Perspektiven zu verweben.

Datum und Ort: Montag, 12. Juni 2023, 11:30 - 16:45 Uhr, Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH (Christinenstraße 18/19, 10119 Berlin)

weitere Informationen

"In Wissenschaft, Verwaltung, Zivilgesellschaft und Politik wird eine Zunahme rassistischer und antifeministischer Äußerungen und Anfeindungen festgestellt. Insbesondere Kommunalpolitikerinnen sind in ihren Haupt- und Ehrenämtern häufig mit antifeministischen Angriffen und anderen Ideologien konfrontiert.Gemeinsam mit der Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen und dem Gunda-Werner-Institut bieten wir von September 2023 bis Juni 2024 erstmals die Qualifizierungsreihe "Gemeinsam gegen Antifeminismus und Rassismus! Frauen in Kommune und Hochschule stärken!" an. Sie richtet sich an kommunale Gleichstellungsbeauftragte und Integrationsbeauftragte, Kommunalpolitikerinnen, Mitarbeiterinnen der Kommunalverwaltung sowie Mitarbeiterinnen der Hochschulverwaltung in Niedersachsen. Ziel ist der Qualifizierungsreihe ist die Stärkung im Umgang mit Antifeminismus, Rassismus und weiteren Phänomenen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit."

Module: Insgesamt 8 Module (3 Pflicht- und 5 Wahlmodule)Pflichtmodule: Kick-off, Einführungsmodul, Abschlusskolloquium. Es ist die Teilnahme an allen Wahlmodulen erwünscht und ohne Aufpreis möglich, 3 Wahlmodule müssen mindestens belegt werden. Die Fortbildung beinhaltet einen 3-tägigen Bildungsurlaub, Supervisionen und die Möglichkeit zu kollegialer Beratung. Den Abschluss des Projektes bildet ein bundesweiter Fachtag mit Vorstellung einer digitalen Handreichung, Workshops und Fachvorträgen für Multiplikator*innen.

Veranstaltungsort: Die Präsenzmodule finden in den Räumlichkeiten des der Geschäftsstelle des VNB in Hannover statt. Die räumliche Barrierefreiheit ist bedingt gegeben. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an uns. Die Online-Module finden über die Plattform ZOOM statt. Präsenzveranstaltungen: 9.30 bis 17 Uhr Online-Veranstaltungen: i.d.R. 9 bis 15 Uhr

Kosten: 250 Euro (inkl. Lehrmaterialien, Unterkunft und Verpflegung während des Bildungsurlaubes, Bereitstellung der E-Learning Plattform)

Online Infonachmittag: 15. Juni 2023, 17 bis 18 Uhr

Anmeldung hier

Mittelbauworkshop des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung NRW

"Multidimensionale Geschlechterungleichheiten im Mittelbau wirken in verschiedenen Bereichen. Sie betreffen die Beschäftigungsbedingungen, den Arbeitsalltag und die Karriereperspektiven. Welche Rolle spielen Geschlecht, soziale Herkunft oder eine Migrationsgeschichte und wie sind sie miteinander verwoben? Wie wirken sich rassifizierende Zuschreibungen, die sexuelle Orientierung oder gesundheitliche und körperliche Voraussetzungen auf das Arbeiten an der Hochschule aus?

Diese Fragen sind bislang sowohl in der politischen Debatte als auch in der Forschung selten diskutiert und auf ihre Verwobenheiten hin untersucht worden. Der Workshop befasst sich auf der Basis des Gender-Reports 2022 mit diesen verschiedenen Dimensionen ungleicher Bedingungen im Mittelbau. [...]"

Datum und Ort: 16. Juni 2023, 11:00 bis 16:00 Uhr, Gerhard-Mercator-Haus, Universität Duisburg-Essen, Campus Duisburg

weitere Informationen

"In Anlehnung an das nationale Gesundheitsziel "Gesundheit rund um die Geburt" soll ein Aktionsplan aufgelegt werden, der die geburtshilfliche Versorgung in Niedersachsen sicherstellen und den Hebammenberuf stärken soll. Es ist wichtig, dem Fachkräftemangel in den Berufsgruppen der Hebammen, Frauen- und Kinderärztinnen und -ärzte entgegenzuwirken.

Alternative und innovative Konzepte können dazu beitragen, die geburtshilfliche Betreuungsqualität und -vielfalt zu verbessern und die Arbeitszufriedenheit in allen mit der professionellen Betreuung von (werdenden) Eltern eingebundenen Berufsgruppen zu erhöhen. Ziel der Veranstaltung ist es, Best-Practice-Beispiele aus den Bereichen Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und erstes Lebensjahr zu betrachten und über die Umsetzungsmöglichkeiten in Niedersachsen zu diskutieren - nachmachen und abschauen ist hier ausdrücklich erwünscht. Ein abschließender Blick auf die Lebenswelten und Rahmenbedingungen rund um die Geburt wird die Veranstaltung abrunden.

Die Fachtagung richtet sich an Fachkräfte der gesundheitlichen Versorgung rund um Schwangerschaft und Geburt sowie (werdenden) Eltern und alle Interessierten. Wir freuen uns auf eine interaktive und diskussionsfreudige Veranstaltung.

Datum und Ort: 21. Juni 2023, 09:00 - 16:00 Uhr, Akademie des Sports - Standort Hannover, Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg 10, 30169 Hannover

Teilnahmegebühr: 30 Euro

weitere Informationen

Stellenausschreibung: Wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in Makrosoziologie TU Dresden

"An der Philosophischen Fakultät, Institut für Soziologie, ist an der Professur für Makrosoziologiezum 01.10.2023 eineStelle als wiss. Mitarbeiter:in / Doktorand:in / Postdoc (m/w/d)(bei Vorliegen der persönlichen Voraussetzungen E 13 TV-L)für 3 Jahre mit der Option auf Verlängerung (Beschäftigungsdauer gem. WissZeitVG), mit 50 % derregelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit und dem Ziel der eigenen wiss. Weiterqualifikation (i. d. R.Promotion/Habilitation), zu besetzen."

Eine Bewerbung ist bis zum 12. Juni 2023 möglich.

zur Stellenausschreibung

Call for Editors-in-Chief: Gender‹ed› Thoughts – Working Paper Series des Göttinger Centrums für Geschlechterforschung

"Wir, Solveig Lena Hansen, Maximiliane Hädicke, Yves Jeanrenaud und Sandra Lang, die Herausgeber*innen der Working Paper Series Gender Thoughts, suchen Verstärkung für unser Redaktionsteam. Geeignete Kandidat*innen verfügen über Erfahrung im akademischen Schreiben und Publizieren, vor allem aber über Leidenschaft für die interdisziplinäre Geschlechterforschung und die Motivation, Forschende in frühen Karrierephasen beim wissenschaftlichen Schreiben zu unterstützen. Kenntnisse im Umgang mit sozialen Medien und/oder Open Access Publishing sind wünschenswert. Um unser fachliches Profil zu komplettieren, suchen wir aktuell insbesondere Personen mit einem Arbeitsschwerpunkt in:

• Ethnologie
• Empirischer Sozialforschung
• Forschung im Globalen Süden
• Anglistik oder Amerikanistik

Die Working Paper Series Gender'ed' Thoughts ist ein innovatives Forum für den inter- und transdisziplinären Diskurs, das sich an den aktuellen theoretischen, empirischen und methodologischen Debatten der Gender Studies orientiert (gender thoughts) und die individuelle und gesellschaftliche Bedeutung von Gender im Alltag reflektiert (gendered thoughts). Gendered Thoughts hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Ist-Zustand der Gender Studies in verschiedenen Fachrichtungen darzustellen und seine Diversität sichtbar zu machen. Dabei soll gerade Nachwuchswissenschaftler*innen in den Gender und Queer Studies fachlicher Rückhalt geben werden. Die Working Paper Series richtet sich insbesondere an Nachwuchswissenschaftler*innen, um ihnen eine Veröffentlichung ihrer Forschungsergebnisse zu ermöglichen. Adressiert sind Studierende, Promovierende und Post Docs. Mögliche Beiträge umfassen Ergebnisse von Forschungsprojekten, Auszüge von Abschlussarbeiten, Diskussionen von Theorieansätzen und systematische Literaturüberblicke zu bestimmten Themen.

Die Redaktion übernimmt zunächst eine Vorauswahl der eingereichten Beiträge. Die wissenschaftliche Qualität der Artikel wird anschließend durch ein anonymes Peer Review-Verfahren gewährleistet. Die Working Papers erscheinen fortlaufend auf Deutsch oder Englisch. Alle Beiträge werden Open Access unter der Creative Commons License CC-BY-SA 4.0 - für Autor*innen kostenlos - veröffentlicht.

Die Aufgaben der Editors-in-Chief umfassen Entscheidungen über den Zuschnitt der Zeitschrift, Betreuung der Beiträge und des Peer Review-Verfahrens, Akquise von Fördermitteln, nationale und internationale Vernetzung. Interessierte bitten wir hiermit um die Einsendung eines Anschreibens, in welchem Ihre Motivation für die Mitarbeit in der Redaktion und relevante Erfahrung dargelegt wird, plus eines CV an genderedthoughts(at)unigoettingen.de möglichst in einer PDF-Datei bis zum 11. Juni 2023."

zum deutschen und englischen Call

Call for Papers: Widerstand von Frauen gegen den Nationalsozialismus in Europa; Bonn 27.09.2023 - 29.09.2023

Auf einer internationalen Tagung sollen die bisherigen Forschungserkenntnisse auch jenseits der bekannten Gesichter des weiblichen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus diskutiert sowie Perspektiven für künftige Forschungsfragen und Desiderata aufgezeigt werden. Wir laden Expertinnen und Experten ebenso wie Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler ein, Vorschläge zu den folgenden Schwerpunkten einzureichen: Motive, Aktionen, Methoden, Erinnerungen und Vermittlungen.

Haus der Frauengeschichte Bonn
27.09.2023 - 29.09.2023
Bewerbungsschluss: 26.06.2023

""Ich bin Sophie Scholl" - Kaum ein Social-Media-Projekt hat so viel Aufmerksamkeit und Kritik vonseiten der Geschichtswissenschaft erfahren wie das von SWR und BR initiierte Instagram-Projekt zum 100jährigen Geburtstag der Widerstandskämpferin Sophie Scholl in den Jahren 2021/2022. Die Diskussion drehte sich um Fragen wie: Was sind historische Tatsachen und was ist Fiktionalität? Was will das Projekt vermitteln? Was erfährt man über Sophie Scholl und wie passt das zu den historischen Fakten? Und schließlich, sind Instagram-Stories ein geeignetes Format für das historische Lernen über den Nationalsozialismus? Obwohl das Projekt mit seinen 770.000 Followern sicherlich als erfolgreich bezeichnet werden kann, konnten Jugendliche kaum erreicht werden. Daher stellen sich für die Vermittlungsarbeit bei Kindern und Jugendlichen ebenso wie bei Erwachsenen die Fragen: Wie können Personen und Gruppen, die Widerstand gegen den Nationalsozialismus geleistet haben, angemessen vermittelt werden? Warum ist es wichtig, diese Themen in der heutigen Zeit zu behandeln und welche Relevanz haben sie für die historische Bildungsarbeit?

Auch heute gibt es in unterschiedlichen Räumen und Kulturen Widerstand von Frauen gegen Gewaltherrschaft, Weißrussland oder der Iran sind nur die in den Medien prominentesten Bespiele. Und immer wieder wird die Frage diskutiert, warum und ob Frauen eine andere Art von Widerstand leisten, ob es also einen typisch weiblichen Widerstand gibt? Unterscheiden sich die Motive der Frauen möglicherweise von denjenigen der Männer?

Das Engagement von Frauen gegen die NS-Herrschaft in Deutschland sowie in den während des Zweiten Weltkrieges besetzten Gebieten gehört sicherlich zu den besterforschten Themen über Frauen im Widerstand, auch wenn Expert/innen nicht müde werden, auf die vielen Forschungslücken hinzuweisen. Die Geschichtswissenschaft hat in über sieben Jahrzehnten der Forschung herausgestellt, dass es jenseits der exponierten Persönlichkeiten wie Sophie Scholl einen wesentlich größeren und vor allem sehr heterogenen Beitrag von Frauen zu Bemühungen gab, zunächst den Aufstieg des Nationalsozialismus zu verhindern und danach dessen Herrschaft zu überwinden oder doch zumindest zu schwächen. Und dennoch ist in Deutschland kaum eine andere Widerstandskämpferin im öffentlichen Bewusstsein präsent, was nicht wenige Medien immer wieder dazu verleitet, Geschichten über andere Frauen oder Gruppen im Widerstand mit "Im Schatten Sophie Scholls" zu überschreiben.

Das von der Europäischen Union geförderte deutsch-französische Projekt "Weiblicher Widerstand gegen den Nationalsozialismus in Deutschland und Frankreich" wählt eine vergleichende Perspektive und befasst sich einerseits mit der Geschichte, insbesondere den unterschiedlichen Formen des weiblichen Widerstands gegen den Nationalsozialismus und andererseits mit den Erinnerungskulturen in Deutschland und Frankreich. Ziel ist es, eine Ausstellung zu diesem Thema zu erarbeiten sowie geeignete Formate und didaktische Materialien zu entwickeln. Das Projekt möchte zudem zumindest punktuell internationale Vergleichsperspektiven und aktuelle Entwicklungen berücksichtigen.

Auf einer internationalen Tagung sollen deshalb die bisherigen Forschungserkenntnisse auch jenseits der bekannten Gesichter des weiblichen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus diskutiert sowie Perspektiven für künftige Forschungsfragen und Desiderata aufgezeigt werden. Die Definition von "Widerstand" wird dabei bewusst offengehalten, um ein möglichst breites Spektrum abzudecken. Um sich der Frage nach den möglichen Spezifika eines "weiblichen" Widerstands zu nähern, sind vergleichende Studien über Frauen im Widerstand auch gegen andere Diktaturen und Gewaltherrschaft in Europa willkommen.

Wir laden Expertinnen und Experten ebenso wie Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler ein, ihre Vorschläge zu den folgenden fünf thematischen Schwerpunkten einzureichen: Motive, Aktionen, Methoden, Erinnerungen und Vermittlungen."

zum ganzen Call