Landesarbeitsgemeinschaft der Einrichtungen für Frauen- und Geschlechterforschung in Niedersachsen

die anhaltende Covid-19 Pandemie fordert uns weiterhin heraus, viele Lehrende entdecken neue Methoden zur Umsetzung ihrer Lehre und erste wissenschaftliche Einschätzungen zur aktuellen Lage werden veröffentlicht. Dass die Ausgangsbedingungen nicht für alle Hochschulmitglieder gleich sind, ist für uns leider keine Neuigkeit. Allerdings verschärft sich die Situation besonders für befristete Wissenschaftler_innen mit Sorgeverantwortung zunehmend. So fordert eine neue Petition:

  • "die im Artikel 1 der Änderung des WissZeitVG vom 22.04.2020 formulierte Verlängerung der Arbeitsverträge von wissenschaftlichem und künstlerischem Personal um höchstens 6 Monate als Rechtsanspruch in voller Länge allen zu gewähren,
  • für diejenigen mit Care-Verpflichtungen zu verdoppeln (d.h. die im neuen Gesetz festgelegten 6 Monate um weitere 6 Monate zu verlängern),
  • diese familienpolitische Komponente generell als Rechtsanspruch im neuen WissZeitVG zu verankern und,
  • die familienpolitische Komponente auf betroffenes wissenschaftliches und künstlerisches Personal in anderen Beschäftigungskontexten (drittmittelfinanzierte Projektmitarbeiter*innen, Stipendiat*innen, Juniorprofessor*innen etc.) auszuweiten."

Weitere Informationen zur Petition.

Wie eine solidarische Unterstützung aussehen kann, zeigen u. a. Judith Butler, Seyla Benhabib,  Kimberlé Crenshaw und Donna Haraway. 

Ich möchte Sie zudem auf verschiedene Linksammlungen hinweisen, die fortlaufend aktualisiert werden und unterschiedliche geschlechter- und diversitätssensible Perspektiven auf die gegenwärtige Lage sammeln:

Reflexionen und Perspektiven auf die Corona-Pandemie vom Institut für Diversitätsforschung (Georg-August-Universität Göttingen)

Für Zuhause: Quarantänetipps der Gender Campus Redaktion

Solidarische und unterstützende Praktiken und aktuelle Einschätzungen vom Projekt Fempower

Dieser Rundbrief informiert sie zudem über Neuigkeiten aus dem Projekt "Gender und Lehre in Niedersachsen", wissenswertes aus der Frauen- und Geschlechterforschung, kommende Veranstaltungen sowie über Calls und Ausschreibungen. 

Wir freuen uns weiterhin über Ihre Ankündigungen und Neuigkeiten zur Frauen- und Geschlechterforschung!

Liebe Grüße

Jördis Grabow

Liebes LAGEN-Netzwerk,

in diesem Rundbrief möchte ich Ihnen erneut ein Lehrprojekt aus einer unserer Einrichtungen vorstellen. Melden Sie sich gern bei mir, wenn Sie in einer der nächsten Ausgaben des Rundbriefes auch ein Gender-Lehr-Projekt Ihrer Einrichtung vorstellen möchten.

Herzliche Grüße

Friederike Apelt

Digitalisierung an Schulen ist selbstverständlich nicht erst seit der Corona-Krise ein wichtiges Thema, rückte aber vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen noch einmal besonders in den Fokus. Aufgabe von Schulen ist es, Schüler_innen im Umgang mit digitalen Medien zu befähigen – hierzu brauchen sie ebenso kompetente Lehrer_innen, die ihre Lehre darüber hinaus auch gender- und diversitätssensibel gestalten.

Der Arbeitskreis „Schulen im Digitalen Wandel“ der Universität Hildesheim hat es sich zur Aufgabe gemacht, auf seiner im Aufbau befindlichen Seite DigiDucation Lehrenden Angebote und Hilfestellungen zum Thema Digitalisierung an Schulen bereitzustellen: Neben offenen und freien Bildungsressourcen (OERs) für fächerintegrative Informatik- und Digitalisierungskonzepte und der Möglichkeit, eigene Materialien zu teilen, werden auf der Seite auch weitere Informationen gesammelt und Online-Kurse angeboten.

Der Entwicklerin der Seite, die Informatikerin Dr. Bernadette Spieler, liegt dabei eine gender- und diversitätssensible Informatiklehre besonders am Herzen. In speziellen Kursen führt sie zum einen Schüler_innen spielerisch an das Thema heran und zeigt, dass Mädchen und junge Frauen mit einem entsprechenden Wording und Gestaltung der Kurse ebenso für das Thema zu begeistern sind. Zum anderen trägt sie das Thema in die Ausbildung von Lehrer_innen und Hochschullehrenden, unter anderem durch die Entwicklung entsprechender Lehreinheiten. Im Sommersemester bietet sie so zum Beispiel ein Seminar mit dem Titel „Gender und Diversitäts-Aspekte in der Informatik und Informatik-Didaktik“ an.

Interessierte sind herzlich eingeladen, eigene Materialien auf der Seite zu teilen.

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Gender(ed) Thoughts sucht neue Mitglieder für die Redaktion

"Wir, Christoph Behrens, Solveig Lena Hansen und Susanne Hofmann, die Herausgeber*innen der Working Pa-per Series Gender<ed> Thoughts suchen Verstärkung für unser Redaktionsteam. Geeignete Kandidat*innen verfügen über Erfahrung im akademischen Schreiben und Publizieren (letzteres nicht zwingend), vor allem aber über Leidenschaft für die Geschlechterforschung und Motivation Nachwuchswissenschaftler*innen beim wissen-schaftlichen Schreiben zu unterstützen. Kenntnisse im Umgang mit sozialen Medien und/oder Open Access Publishing sind wünschenswert.Die Working Paper Series Gender'ed' Thoughts ist ein innovatives Forum für den inter- und transdiszipli-nären Diskurs, das sich an den aktuellen theoretischen, empirischen und methodologischen Debatten der Gen-der Studies orientiert (gender thoughts) und die individuelle und gesellschaftliche Bedeutung von Gender im Alltag reflektiert (gendered thoughts). Gendered Thoughts hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Ist-Zustand der Gender Studies in verschiedenen Fachrichtungen darzustellen und seine Diversität sichtbar zu machen. Da-bei soll gerade Nachwuchswissenschaftler*innen in den Gender und Queer Studies fachlicher Rückhalt geben werden, um sie im professionellen Arbeiten zu unterstützen. Die Working Paper Series richtet sich insbeson-dere an Nachwuchswissenschaftler*innen in Niedersachsen, um ihnen eine Veröffentlichung ihrer Forschungs-ergebnisse zu ermöglichen. Adressiert sind Studierende, Promovierende und Post Docs. Mögliche Beiträge um-fassen Ergebnisse von Forschungsprojekten, Auszüge von Abschlussarbeiten, Diskussionen von Theorieansät-zen und systematische Literaturüberblicke zu bestimmten Themen. [...]"

weitere Informationen

Gender-Mediathek jetzt online - Videos, Filme und Podcasts rund um Gender und Feminismus

"Sie suchen Videoclips, (Erklär-)Filme, Dokumentationen oder Audioformate zu geschlechterpolitischen und feministischen Themen? Diese sollen auch dabei helfen können, in der Bildungsarbeit Lerninhalte fokussiert und gut aufbereitet zu vermitteln? Sie sind es leid sich im Internet durch tausende schlechte und unübersichtliche Angebote zu klicken? Dann sind Sie in der Gender-Mediathek richtig.[...]"

zur Gender-Mediathek

Online-Umfrage: Liebe, Intimität und Sexualität in der COVID-19-Pandemie

In einer Studie zu "Liebe, Intimität und Sexualität in der COVID-19-Pandemie", die in Kooperation zwischen dem Kinsey Institute der Indiana University und der Sigmund Freud Universität Wien durchgeführt wird, wurde eine Onlinebefragung erstellt. In dieser werden Daten dazu erhoben, wie Menschen mit den Ausgangsbeschränkungen umgehen und wie sich diese auf Freundschaften, Liebesbeziehungen, Dating und sexuelles Verhalten auswirken. Dabei werden u.a. intime Beziehungen und Unterstützungsnetzwerke von sozialen und sexuellen Minderheiten untersucht.

Die Befragung ist anonym und richtet sich an Erwachsene in Österreich, Deutschland und der Schweiz, unabhängig vom Beziehungsstatus.

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Online-Umfrage: Measuring the impact of the COVID-19 pandemic on trans health & trans health care

"With this study, we would like to learn from trans people aged 16 or older how you are personally affected by the situation around COVID-19 and what consequences this has for your physical and mental health. The survey will take you up to 20 minutes to complete and is completely anonymous.

Please find all the information on the survey on the different languages in the menu. You can fill in the survey in the language you prefer. The survey is now available in Bulgarian, Chinese, Croatian, Dutch, English*, German, Italian, Russian, Serbian, Spanish, Swedish, Turkish and Ukrainian. *For the English questionnaire, we have adapted versions for USA & Canada, and for Australia & New-Zealand, which take care of the specific health care system."

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Decolonisation and Feminisms - Frankfurt Summer School 2020, Gender Studies Track

"We would like to cordially invite you to apply to the Gender Studies track 'Decolonisation and Feminisms' of the International Frankfurt Summer School 2020, organized by the Cornelia Goethe Center and GRADE Center Gender at the Goethe University in Frankfurt. The Gender Studies Track of the Summer School is separated into two modules which will take place from August 3 to August 16 ('Feminist Movements, Practices and Experiences of Decolonization') and August 17 to August 28 ('De/Postcolonial Feminist Theory and Activism'). You can choose to apply for both modules or for either of them individually. The seminars will be held in English and the general program also includes excursions and study tours as well as an optional German language course.

The applications are open for advanced Bachelor Students and Master Students from Germany and abroad until April 30, 2020. Scholarships and travel grants are available."

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Datum und Ort: 03. bis 28. August 2020, Frankfurt a. Main

Stellenausschreibung: Hochschuldidaktik zur Förderung einer gendersensiblen und diversitätsbewussten Lehre (UOL)

"Im Referat Studium und Lehrean der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg ist zum nächstmöglichen Zeitpunktdie Stelle einer/eines Mitarbeiterin/Mitarbeiters in der Hochschuldidaktik zur Förderung einer gendersensiblen und diversitätsbewussten Lehre (m/w/d) E13TV-L (50 %) zu besetzen. Die Stelle ist als gleichstellungsfördernde Maßnahme im Kontext des Professorinnenprogramms IIIausgeschrieben und daher bis zum 31.01.2024 befristet."

weitere Informationen

Stellenausschreibung: Referent_in für das Projekt "Gender-Zertifikat 1.0", TU Braunschweig

Für das neue Projekt "Gender-Zertifikat 1.0" in der Koordinierungsstelle Gender & Diversity Studies (ehemals Braunschweiger Zentrum für Gender Studies) wurde eine Stelle als Referent_in (TV-L 13, 50%, befristet) ausgeschrieben.

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Call: Caring in Corona - Kurzbeiträge gesucht - Göttinger Centrum für Geschlechterforschung

"Seit fünf Wochen sind Kindergärten geschlossen, die Großeltern in Pflegeheimen oder nebenan dürfen nicht mehr besucht werden. Menschen, die Sorgearbeit für Kinder übernehmen, sind vor die besonders große Herausforderung gestellt, die Kinder von morgens bis abends betreuen zu müssen - vereinzelt und ohne Orte, die sie zum Spielen und Austauschen aufsuchen können. Die Sichtbarmachung von Sorgearbeit (oder: Carearbeit) für Kinder und alte Menschen, der Sorge umeinander, ist bereitseine alte feministische Forderung, die heute nichts an Aktualität eingebüßt hat.

Die Corona-Krise rückt die Sorge umeinander ganz neu in den Mittelpunkt: persönlich, medial und auch auf politischer Ebene. Es kann nicht mehr weggesehen werden, an den Stellen, die zuvor gern als das dargestellt wurden, was "so nebenher" und im Unsichtbaren erledigt werden sollte. Es kann nicht mehr weggesehen werden, an der Stelle, die für die Gesellschaft so zentral ist: beim Füreinander-Sorgen. Wir wollen gern von euch/Ihnen wissen: was bedeutet Caring in Zeiten von Corona für euch/Sie? Was hat sich verändert, was ist gleich geblieben? Was bereitet euch Sorgen beim Sorgen, was sind schöne Momente, was herausfordernde? Wir wollen aus den Beiträgen eine Collage in Form eines Posters oder einer Broschüre machen, die die vielen und vielseitigen Facetten des Sich-Sorgens, des "Caring in Corona", in einem Alltag aufzeigt, der für viele gerade Kopf steht.

Hierfür freuen wir uns über kurze Texte (max. eine DIN A4-Seite), gern auch mit einem Bild/Bildern. Wenn ihr Fragen oder Anregungen zu diesem Projekt habt, schreibt uns an: info[at]gcg.göttingen.de.

Einreichungsfrist für die Beiträge: 01.05.2020."

zum Call

Call for Abstracts: Intersektionalität zwischen Politik und Paradigma - State of the Art einer 30-jährigen transdisziplinären Debatte

Die Jahrestagung des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung NRW findet in diesem Jah runter dem Titel "Intersektionalität zwischen Politik und Paradigma - State of the Art einer 30-jährigen transdisziplinären Debatte" am 6. November 2020 an der Universität Duisburg-Essen (Standort Essen) statt.

"Ziel der Jahrestagung des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung NRW ist der Austausch über „Intersektionalität" aus der Perspektive der interdisziplinären Geschlechterforschung. 1989 verwendete die US-amerikanische Rechtswissenschaftlerin und Aktivistin Kimberlé Crenshaw zum ersten Mal das Bild einer Kreuzung (intersection), um die Verschränkung von Rassismus und Sexismus zu erfassen, die Schwarze Frauen in der Gesellschaft erfahren. Sie verdeutlichte damit das Zusammenspiel sozialer Kategorien wie Geschlecht, race, Klasse bei der Formierung gesellschaftlicher Ungleichheiten.

Das Bild ging schnell auf eine intellektuelle, transnationale und transdisziplinäre Reise und wird in der Geschlechterforschung seit nunmehr 30 Jahren als Zugang weiterentwickelt: Fragen von Care-Arbeit, des Städtebaus und der Medienaneignung werden ebenso intersektional bearbeitet wie Frauenbewegungen, Rechtskonstruktionen oder Körperpolitiken. Intersektionale Perspektiven richten sich auf Wahrheitskonstruktionen in den Wissenschaften ebenso auf die Logiken der Differenzsetzung. In der Lebenslauf- und Biografieforschung wurde das Konzept rezipiert und auch die Literaturwissenschaft erweitert ihr Analyserepertoire um intersektionale Ungleichheitsverschränkungen. Die Jahrestagung nimmt die 30-jährige Debatte zum Anlass, um den State of the Art dieses Konzepts zu reflektieren, aktuelle Forschungen vorzustellen und pragmatische Einsetzbarkeit, Relevanz und Grenzen der Intersektionalität für verschiedene Disziplinen zu diskutieren. Dabei sollen unter anderem folgende Aspekte vorge stellt und diskutiert werden:

  • Wie wird Intersektionalität in unterschiedlichen Wissenschaften fruchtbar gemacht?
  • Welche aktuellen empirischen Studien z. B. zu Gesundheit, Flucht, Kultur basieren auf diesem Konzept und welche Ergebnisse bringen sie hervor? Welche Impulse erhält das Forschungskonzept durch queere und postkoloniale Perspektiven?
  • Wo bleibt im Prozess der Akademisierung die kritische und politische Praxis für soziale Gerechtigkeit?
  • Wo wird eine wissenschaftskritische Perspektive auf die Geschlechterforschung reflektiert?

Wir laden Wissenschaftler_innen aus den unterschiedlichen Disziplinen ein, sich am Programm der Veranstaltung mit einem Beitrag zu beteiligen. Wir freuen uns über eine Kurzbeschreibung Ihres 20-minütigen Vortrags. Es ist geplant, einzelne Beiträge im Rahmen des Netzwerkjournals zu veröffentlichen."

Bitte senden Sie Ihr Abstract von max. 1 Seite bis zum 08. Mai 2020 an: beate.kortendiek[at]netzwerk-fgf.nrw.de

Call for Papers: Das gute Leben in der Krise – Geschlechterverhältnisse auf dem Prüfstand - Zeitschrift GENDER (Heft 02/2021)

"Die Frage nach dem guten Leben ist seit mehr als 2000 Jahren Gegenstand der Philosophie und auch aktuell Gegenstand lebhafter Debatten. In jüngster Zeit zeichnet sie sich durch eine neue Virulenz aus. Im Frühjahr 2020 stellt die weltweite Krise aufgrund der Verbreitung von COVID-19 und der Maßnahmen zu deren Eindämmung die Vorstellungen eines guten Lebens vieler Menschen akut infrage: Es zeichnen sich mögliche Entwicklungen ab, die auf einen Rückfall in konventionelle Geschlechtermuster hindeuten, so bei der Versorgung von Kindern und pflegebedürftigen Personen wie auch bei sich verstärkenden Problemen, z. B. eskalierende Gewalt im sozialen Nahraum oder größere Hindernisse beim Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen.[...]"

Zum Call 

Eine Einreichung ist bis zum 07. Juni 2020 möglich.

Call for Papers: Soziale Mobilität und Geschlecht. (Trans)nationale Dynamiken der Gegenwart - Zeitschrift GENDER (Heft 03/2021)

"Soziale Mobilität - die Möglichkeit, durch eigenes Engagement und durch das Nutzen institutionel-ler Pfade die soziale Position zu verändern - galt insbesondere seit der Bildungsexpansion ab den 1960er-Jahren als zentrales Versprechen westlicher Leistungsgesellschaften. Während zwar schon früh die ungleichen Zugänge zu und Verteilung von sozialen Chancen und Risiken benannt wurden - etwa mit der Bourdieuschen Formulierung der 'Illusion der Chancengleichheit' -, schienen dennoch die Opti-onen qua Klassenmilieuzugehörigkeit, geographischer Situierung, Geschlechterverortung und Staatsbür-ger*innenstatus zumindest kalkulierbar zu variieren.[...]"

zum Call

Eine Einreichung ist bis zum 28. Juni 2020 möglich.