Landesarbeitsgemeinschaft der Einrichtungen für Frauen- und Geschlechterforschung in Niedersachsen

die Tage werden endlich wieder länger, der Frühling steht von der Tür und wir sind voller Tatendrang schon mitten in den Jahresplanungen.

Umso mehr freuen wir uns jetzt auch Ihnen und Euch von den Besonderheiten der diesjährigen LAGEN-Veranstaltungen zu berichten: Sowohl die Jahrestagung als auch der Doktorand_innentag werden 2023 von gleich drei unserer Mitgliedseinrichtungen in Zusammenarbeit gestaltet.

Gemeinsam mit dem Forschungszentrum Musik und Gender (HMTMH), dem Gender Netz (Hochschule Hannover) und dem Kompetenzzentrum für geschlechtersensible Medizin (MHH) dürfen wir die diesjährigen Veranstaltungen in der Landeshauptstadt gemeinsam ausrichten.

Wir freuen uns sehr über eine weitere Möglichkeit die Interdisziplinarität der LAGEN zu stärken und sind gespannt auf das neue gemeinsame Projekt.

Weitere Informationen zu Daten, Calls und dem Programm folgen in Kürze.

Dieser Rundbrief informiert Sie zudem über neue Publikationen, Neuigkeiten aus der Frauen- und Geschlechterforschung sowie Calls und Ausschreibungen.

Wir freuen uns weiterhin über Ihre Ankündigungen und Neuigkeiten zur Frauen- und Geschlechterforschung.

Liebe Grüße aus der LAGEN Geschäftsstelle

Andrea D. Bührmann, Stina Mentzing, Corinna Onnen und Kira Vörtmann

Marie Fröhlich, Ronja Schütz und Katharina Wolf (Hrsg.)
Politiken der Reproduktion. Umkämpfte Forschungsperspektiven und Praxisfelder.

"Zu den Inhalten:Die aktuellen Debatten und Konflikte um Schwangerschaft und Geburt ebenso wie die Kritik am Status quo von Versorgungsinfrastrukturen sowie die Aushandlungen von Sorgearbeit machen deutlich: Die Konstellationen rund um Reproduktion sind hoch dynamisch und stets erklärungsbedürftig. Die Beiträger*innen des Bandes loten das weite Spektrum von Politiken der Reproduktion aus und fragen aus intersektional-feministischer Perspektive nach Verbindendem und Spezifischem in der Regulierung und dem Erleben von Körpern, Wissen und Lebenschancen. Die interdisziplinären Perspektiven ermöglichen dabei einen Dialog zwischen Wissenschaft, Praxis und Aktivismus.

Mit Beiträgen von: Theresa Anna Richarz, Janina Glaeser, Lisa Yashodhara Haller, Kirsten Achtelik, Birte Christ, Katharina Wolf, Marie Fröhlich, Mirjam Peters, Miriam Hecht, Alina Rörig, Netzwerk Reproduktive Gerechtigkeit, Alicia Baier, Taleo Stüwe, Franka Stroh, Clara Eidt, Juliane Lang, Marie Reusch, Alicia Schlender, Louisa Lorenz und Ronja Schütz."

Open Access verfügbar hier 

Die Antwort des Bundestags auf die Anfrage der AfD zur Strukturbegutachtung der Gender Studies durch den Wissenschaftsrat ist veröffentlicht worden und findet sich hier

Zitat der Genderblog-Redaktion:

"Liebe Leser*innen,

im Genderblog, in dem wir Projekte und Ergebnisse aus Forschung, Studium und Lehre im und um das ZtG vorstellen, sind über die zweite Hälfte des Wintersemesters sechs neue Texte erschienen, zu deren Lektüre wir alle herzlich einladen möchten.

Corinna Schmechel berichtet vom Kolloquium "Die gute Mahlzeit. Gender und Ernährung transdisziplinär", das vom ZtG organisiert am 11. und 12. November 2022 im Senatssaal der HU stattfand. Der Frage nach der (Re)Produktion gesellschaftlicher Ordnung(en) in und durch Ernährung wurde durch die Beleuchtung von symbolischen, künstlerischen, literarischen, wissenschaftlichen sowie materialistisch-verteilungspolitischen Verknüpfungen zwischen Ernährungs- und Geschlechterverhältnissen nachgegangen.

Im Beitrag "Die ,Gläserne Decke' der DDR-Industrie: Sex und die Gründe, warum Frauen seltener Chefinnen waren als Männer" spürt Henrike Voigtländer verschränkte Ebenen eines sich stets reproduzierenden strukturellen Sexismus am Arbeitsplatz in der DDR auf: die Mehrfachbelastung von Frauen, die Konfrontation mit sexistischen Stereotypen sowie implizit exkludierende Netzwerkpraktiken.

Carolin Hohmann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentralinstitut für Katholische Theologie an der Humboldt-Universität zu Berlin mit Forschungsschwerpunkten in der theologischen Genderforschung, Intersektionalität und Bildungs(un)gerechtigkeit. Sie berichtet von dem Projekt, die linke und rechte Seite ihres Schreibtischs in ihrer Dissertation theoretisch fundiert und zugleich praxisorientiert zu verbinden - denn letztlich, so Hohmann, gründet ihre Forschung auf dem, was "draußen" passiert. Hohmann lässt uns teilhaben am Versuch, sich an ihren Schreibtisch "hinauszuwagen" - in verschiedene Fachdisziplinen und noch offene Fragen.

Karin Sardadvar berichtet vom Projekt SPLITWORK (Split Shifts and the Fragmentation of Working Lives), das die geteilten Dienste als Arbeitszeitmodell in zwei Branchen und drei Staaten aus der Perspektive der feministischen Arbeitsforschung beleuchtet. In Österreich, Norwegen und Schweden werden die beiden feminisierten Dienstleistungsbranchen Reinigung und Pflege sowohl auf Beschäftigtenebene, Unternehmensebene als auch auf der Ebene der politischen und gesetzlichen Regulierung erforscht.

Janin Afken untersucht in Marlene Stentens "Puppe Else. Eine Lesben-Novelle" von 1977 literarische Konstruktionen des Verhältnisses von lesbischen* Zeiten und Eigenzeit, die sie konzeptuell in Abgrenzung zu einer als gesellschaftlich gedachten Zeitordnung versteht. Sie findet in den gesichteten Texten in Auseinandersetzung mit geschlechtsspezifisch normativen, patriarchalen Zeitordnungen und Lebensläufen ein geschärftes Zeitbewusstsein, das mit dem Wunsch der Protagonist*innen korrespondiert, sich eine eigene selbstbestimmte Zeit zu 'erschreiben'.

Und last but not least nimmt Michelle Lims Text die Genderblog-Leser*innen mit zu einer Analyse queerer Repräsentationen in lokalen Mainstream-Medien Singapurs. Lim kommt zu einem weniger zuversichtlichen Zwischenergebnis, indem sie nachvollzieht wie beispielsweise die Praxis des Cross-Dressing durch eine Einbindung in heteronormative Comedy-Narrative gerahmt und damit ihres queeren-emanzipatorischen Potenzials und Zusammenhangs enthoben wird.

Bis zum nächsten Semester geht auch der Genderblog in eine Pause bzw. einen etwas luftigeren Veröffentlichungsrhythmus. Alle Leser*innen, die die Beitragsbenachrichtigungen des Genderblogs abonniert haben, werden auch in der vorlesungsfreien Zeit weiterhin direkt über neu erschienene Beiträge informiert.

Mit den besten Wünschen,

Eure und Ihre Genderblog-Redaktion"

zum Genderblog

Programm:

8.30 ANMELDUNG

9.00 GRUSSWORTE
Anja Stahmann (Bremer Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport)
Ferda Ataman (Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes)

9.20 THEMATISCHER EINSTIEG
Amir Saedi, Kristina Weitz und Ruben Obenhaus (Demokratiezentrum Land Bremen)

9.35 Grundverständnis und Herausforderungen im Umgang mit Institutionellem Rassismus
Saraya Gomis (Berliner Staatssekretärin für Vielfalt und Antidiskriminierung)

10.30 PAUSE

10.45 Handlungsmöglichkeiten und Chancen einer rassismuskritischen Perspektive in öffentlicher Verwaltung
Miriam Camara (Akoma Coaching & Consulting)

11.30 Podiumsgespräch mit Saraya Gomis & Miriam Camara

12.30 MITTAGSPAUSE

13.30 Panels

15:00 FAZIT & AUSBLICK

15:30 VERANSTALTUNGSENDE

Datum und Ort: 14. März 2023, hybrid, Haus der Wissenschaft Bremen

Anmeldung hier

Programm:

15:00 Uhr
Check-In der Gäste

15:30 Uhr
• Begrüßung
• Viewing des Videos zu Gender Bias in Berufungsverfahren
• Video-Grußwort durch Herrn Minister Falko Mohrs
• Grußwort durch Frau Prof. Dr. Menzel-Riedl, Vorsitzende der Landeshochschulkonferenz Niedersachsen
• Grußwort durch Frau Brigitte Just, Forumsvorsitzende der Dialoginitiative

16:00 Uhr
• Highlights des Prozesses der 3. Runde "Geschlechtergerechte Hochschulkultur - Vom Wissen zum Handeln"
• Vorstellung der Handlungsempfehlungen durch Frau Prof. Dr. Katja Koch, Sprecherin der Ständigen Kommission für Gleichstellung der Landeshochchulkonferenz Niedersachsen

17:00 Uhr
• Schlusswort durch Frau Brigitte Just, Forumsvorsitzende der Dialoginitiative
• Ausklang beim Get Together

Datum und Ort: 20. März 2023 von 15:00 - 17:00 Uhr im Restaurant "Der Gartensaal" im Neuen Rathaus Hannover.

Anmeldung unter dialoginitiative@hs-hannover.de

Call for Abstracts: Panel der AG DIG*IT*AL auf der Jahrestagung 2023

"Für folgendes Panel, organisiert von der AG DIG*IT*AL auf der Jahrestagung derFachgesellschaft Geschlechterstudien 2023 "membra(I)nes" vom 15.-17. Juni 2023 in Leipzig/Halle, Digital:

Membrane - Feministische Perspektiven auf und kritische Interventionen in Digitalisierungsprozesse

Donna Haraway beschreibt in ihrem Cyborg Manifest die Grenzziehungen unsererWelt als digitale Membrane, die unterschiedlich durchlässig für Informationen sind: "The world is subdivided by boundaries differentially permeable toinformation" (Haraway 1991, p.164). Inzwischen sind über 30 Jahre vergangen, die Digitalisierung (von KI bis Robotik) ist rasant fortgeschritten und hat nahezu überall ihre Spuren hinterlassen. In Bezug auf Digitalisierung ergeben sich aus kritisch feministischer und aktivistischer Perspektive vielfältige Fragestellungen:
Wie werden soziale Ungleichheiten, Ausschlüsse und Diskriminierungen durchDigitalisierung und KI hergestellt? Welche neuen Mensch-Maschine-Konfigurationen entstehen? Wie verändert sich dadurch die Grenze zwischenMensch und Maschine/KI? Wie können Digitalisierungsprozesse und KI-basierteSysteme machtkritisch, sozial- und geschlechtergerecht gestaltet werden? Wie kann das Potential von Digitalisierung genutzt werden, um tradierte Dualismen und Stereotype aufzubrechen und abzubauen?Unser Panel will den unterschiedlichen Genealogien folgen, die die Membran zwischen digitaler Information und Materialität unterschiedlich konfigurieren.Damit will unser Panel selbst eine Möglichkeit eröffnen - die Membranen zwischen unterschiedlichen Disziplinen und Professionen als durchlässig zu konstituieren und eine trans- und interdisziplinäre Diffusion undKommunikation willkommen heißen. Gleichzeitig will unser Panel die Praktiken des Grenzziehens intervenierend hinterfragen.

Mögliche (aber nicht ausschließliche) Themen für Beiträge:

A) Digitalisierung & Gender/Queer
B) Digitalisierung & Herrschaftsverhältnisse
C) Digitalisierung & ethisch-politische Regulierungen und Normungen
D) Digitalisierung & Design
E) Digitalisierung & mehr-als-menschliche Welten
F) Digitalisierung & Anthropozentrismuskritik

Wir begrüßen Vorträge und explizit auch experimentelle und künstlerischeReflexionsformen und Interventionen. Pro Beitrag planen wir eine Länge von ca.15 Minuten.Bitte schicken Sie/schickt bis zum 12.03.2023 ein Abstract (max. 300 Wörter)mit Angaben zur Zuordnung zu den Themen A-F oder eines anderen Schwerpunktesund des geplanten Formats sowie eine Kurzbiografie (max. 100 Wörter) an jannis.steinke@tu-braunschweig.de

Wir freuen uns auf spannende Einsendungen!

Die AG DIG*IT*AL der Fachgesellschaft Geschlechterstudien"

Deadline ist der 12. März 2023.

Weitere Informationen zur Tagung 

Open Call: Lower Saxony – Scotland Tandem Fellowship Programme

"Das European Centre for Advanced Studies (ECAS) freut sich bekannt zu geben, dass die aktuelle Bewerbungsphase für das LOWER SAXONY - SCOTLAND TANDEM FELLOWSHIP PROGRAMME bis zum 31. März 2023 verlängert wurde!

Das Programm wird vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) finanziert und vom ECAS organisiert, das eine direkte gemeinsame Einrichtung der Leuphana Universität Lüneburg und der University of Glasgow ist. Wir bieten eine ausgezeichnete Gelegenheit und einen bewährten Rahmen, um in den beiden Regionen zu forschen und Ihr Projekt einem interdisziplinären Publikum aus der internationalen Wissenschaft und Industrie zu präsentieren.

Wir freuen uns besonders über Projekte, die sich mit Gender- und Diversitätsforschung beschäftigen.

Bewerben können sich Nachwuchswissenschaftler*innen, Postdocs oder Personen mit einer Postdoc-Stelle, die innerhalb der letzten zehn Jahre promoviert haben und einen Arbeitsvertrag (der sich über die Dauer der Fellowship erstreckt) mit einer niedersächsischen oder schottischen Universität, Fachhochschule oder anerkannten Hochschuleinrichtung haben.

Das Konzept sieht vor, dass zwei Forscher*innen aus beiden Regionen ein Tandem bilden, das an einem gemeinsamen Projekt arbeitet. Kurzfristige Aufenthalte (von mindestens einem bis zu vier Monaten) in der Partnerregion werden mit 1.400 EUR pro Person und Monat gefördert.

Die Fellowships werden für einen Zeitraum von bis zu acht Monaten vergeben: 1. Mai 2023 - 31. Dezember 2023.

Bewerbungen können ab sofort bis zum 31. März 2023 per E-Mail an: fellowship@ecas-academia.org eingereicht werden."

Weitere Informationen hier

Stellenausschreibungen: Postdoc und Prädoc im Forschungsprojekt Queer Theory in Transit; HU Berlin

Postdoc:
Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (m/w/d) mit vorauss. Vollzeit - E 13 TV-L HU (Drittmittelfinanzierung befristet für 36 Monate)
zur Stellenausschreibung

Prädoc:
Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (m/w/d) mit 65 v. H. d. regelm. Arbeitszeit - E 13 TV-L HU (Drittmittelfinanzierung befristet für 36 Monate)
zur Stellenausschreibung

Eine Bewerbung ist jeweils bis zum 28. Februar 2023 möglich.

Stellenausschreibung: W 2-Professur für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt "Konstitution und Politik der Geschlechterverhältnisse" an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster

Am Institut für Politikwissenschaft im Fachbereich 06 - Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften - der Westfälischen Wilhelms-Universität ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eineW 2-Professur für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt "Konstitution und Politik der Geschlechterverhältnisse"zu besetzen.

Eine Bewerbung ist bis zum 10. März 2023 möglich.

zur Stellenausschreibung

Stellenausschreibung: Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in im Forschungsprojekt „STRONG - Stärkung von Krankenhauspersonal in der Versorgung von Migrantinnen. Eine Berliner Fallstudie zu Genitalverstümmelung/-beschneidung“

"Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (m/w/d)zum 1. April 2023 oder späterfür das Forschungsprojekt "STRONG - Stärkung von Krankenhauspersonal in der Versorgung von Migrantinnen. Eine Berliner Fallstudie zu Genitalverstümmelung/-beschneidung".

Die Anstellung erfolgt aus Mitteln des vom Gemeinsamen Bundesausschuss - Innovationsausschuss im Rahmen der Versorgungsforschung geförderten Projektes STRONG (Förderkennzeichen: 01VSF22021). Die Stelle ist auf drei Jahre befristet. Das Projekt ist am Zentrum für Gesundheitsethik in Hannover angesiedelt."

Eine Bewerbung ist bis zum 15. März 2023 möglich.

zur Stellenausschreibung